Handy-Upcycling: Über 10 Prozent nutzen ausrangierte Mobiltelefone für andere Zwecke weiter
Stand: 25.05.2022
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
11 Prozent der Deutschen nutzen ein ausrangiertes Smartphone für andere Zwecke weiter, etwa als Babyphone, Fernbedienung oder Alarmanlage. Weitere 22 Prozent denken bereits über ein solches Handy-Upcycling nach, darunter vor allem Jüngere. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Vergleichsportals Verivox.
Upcycling ist für jeden Vierten Neuland
Junge Menschen bis 30 Jahre denken fast doppelt so oft über eine Zweitnutzung nach wie die ältere Generation (42 zu 23 Prozent). Dennoch weiß auch unter den Millennials jeder Vierte nicht, dass ein ausrangiertes Smartphone auch für andere Zwecke eingesetzt werden kann. In den beiden älteren Gruppen sind die Zahlen ähnlich hoch.
Insgesamt zeigen 42 Prozent der Deutschen kein Interesse an einer Weiternutzung ausrangierter Smartphones. Die meisten Befragten begründen dies mit mangelndem Bedarf oder dass sie ein Altgerät lieber verkaufen oder verschenken würden. Durchaus überraschend: Technische Umstellungen sind nur für wenige ein Hinderungsgrund.
Interesse an Upcycling steigt mit Bildung und Einkommen
Je höher der formale Bildungsgrad der Befragten, desto größer ist das Interesse an einer nachhaltigen Nutzung der Altgeräte. Gleiches gilt für das Einkommen: So denken in der höchsten Einkommensgruppe (über 2.500 Euro/Monat) 37 Prozent über eine Smartphone-Zweitnutzung nach, unter Klein- und Geringverdienern sind es nur 27 Prozent. In der niedrigsten Einkommensgruppe sagt jeder Vierte, er habe keinen Bedarf für eine Weiterverwertung der Geräte. Je höher das Einkommen, desto verbreiteter ist auch das Wissen über Upcycling.
"Gerade in den Gruppen, die stark von Upcycling profitieren würden, sind die Möglichkeiten kaum bekannt", sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. "Durch eine Weiternutzung von Smartphones kann auf so manche Neuanschaffung verzichtet werden. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern spart bares Geld."
Gebrauchtkauf als Türöffner für Upcycling
Wer schon mal ein gebrauchtes Smartphone gekauft hat oder dies plant, steht dem Thema Upcycling deutlich aufgeschlossener gegenüber: Fast jeder zweite Käufer von professionell aufbereiteten Geräten (48 Prozent) kann sich eine Upcycling-Nutzung vorstellen. Wer mit solchen refurbished Smartphones nichts anfangen kann, sieht auch Upcycling skeptischer. In dieser Gruppe sinkt das Interesse an einer Weiternutzung alter Geräte auf nur noch 19 Prozent.
Deutlich weniger Frauen als Männer wissen, dass ein Smartphone ein "zweites Leben" erhalten kann (19 zu 32 Prozent). Gleichwohl stehen Männer dem Thema häufiger ablehnend gegenüber als Frauen (46 zu 38 Prozent), zumeist deshalb, weil sie für sich keinen Bedarf sehen.
Geld und Ressourcen sparen
"In modernen Smartphones steckt so viel Technik, dass oft eine App ausreicht, um das Handy zum Beispiel als Babyphone oder Innenraum-Alarmanlage weiterzunutzen", sagt Jens-Uwe Theumer. "Gleiches gilt für die Weiterverwendung des Smartphones als Universal-Fernbedienung für Smart-TVs, als Wetterstation, als Senioren-Telefon mit Einfachmodus oder als Steuerzentrale fürs Smart Home."
Methodik
Die verwendeten Daten basieren auf einer Online-Umfrage der Innofact AG im Auftrag von Verivox, an der 1.027 Personen im Dezember 2021 teilnahmen. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit. Gefragt wurde: Haben Sie schon mal über ein "zweites Leben" für Ihr Smartphone nachgedacht – zum Beispiel ein ausrangiertes Smartphone mithilfe einer App als Babyphone, als Smart-Home-Gerät oder als intelligente Fernbedienung weiterzuverwenden?