Fußball soll Handy-TV zum Durchbruch verhelfen
Stand: 23.08.2007
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Düsseldorf (dpa) - Die Mobilfunkkonzerne haben einen neuen Wachstumsmarkt ausgespäht: die Übertragung von TV-Bildern auf das Handy. Der Startschuss soll Anfang kommenden Jahres fallen, die breite Vermarktung mit der Fußball-Europameisterschaft im Sommer anlaufen. Die Firmen sehen eine große Nachfrage. So hat Marktführer T-Mobile bei jedem Vierten seiner über 30 Millionen Kunden eine Bereitschaft für bewegte Bilder auf dem Mobiltelefon ausgemacht. Zusammen mit den Wettbewerbern Vodafone D2 und O2 haben die Bonner eine Konsortium gebildet, um Handy-TV zum Durchbruch zu verhelfen.
In einigen Studien wird dem neuen Geschäftsfeld bis zum Jahr 2010 ein Umsatzpotenzial von 450 bis 500 Millionen Euro bescheinigt. Experten zeigen sich allerdings skeptisch, da aus ihrer Sicht das Geschäft schleppend anlaufen wird.
Ein Blick über die Landesgrenzen hinaus gibt ihm Recht. So boomt Handy-TV zwar in Südkorea - in Italien und Großbritannien bleibt das junge Geschäft mit Penetrationsraten von rund einem Prozent jedoch hinter den Erwartungen zurück. Auch in Deutschland floppte mobiles Fernsehen bisher. Mit dem aus Korea stammenden Format DMB, das nur die Übertragung weniger Programme erlaubt, wagten debitel und mobilcom (heute Freenet) erste Gehversuche. Mit wenigen tausend Kunden blieb DMB aber hinter den selbstgesteckten Prognosen zurück.
Auf die TV-Sender wartet zusätzliche Arbeit. So ist das bestehende Programm nur bedingt für mobiles Fernsehen verwendbar. ProSieben und MTV haben sich bereits darauf eingestellt und produzieren ein spezielles Programm für Handy-TV. Den größten Schub versprechen sich die Experten von Sport-Übertragungen.