Paris (dpa) - Gute Nachrichten vom französischen Telekomkonzern
France Télécom haben am Donnerstag den Aktien der Branche europaweit
Auftrieb verschafft. Den Sparplan des hochverschuldeten
halbstaatlichen Unternehmens begrüsste die Börse mit einem
Kursfeuerwerk. Die Aktien stiegen bis zum Nachmittag um 17,26 Prozent
auf 19 Euro.
France Télécom riss andere Werte der Branche mit. Der Sektor
trieb die europäischen Börsen-Indizes nach oben, noch bevor die
Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank für weitere
Kurssprünge sorgte.
Der Kurs der Deutschen Telekom stieg bis zum Nachmittag um 5,61
Prozent auf 13 Euro. Die
Aktien der spanischen Telefonica kletterten
um 0,82 Prozent auf 9,86 Euro, die niederländische KPN verbuchte ein
Plus von 5,97 Prozent auf 6,75 Euro. In Grossbritannien kletterten
Aktien der British Telecom-Gruppe um 1,53 Prozent auf 199 Pence.
Vodafone musste hingegen nach einem negativen Analystenkommentar
Einbussen von Minus 1,65 Prozent auf 119 Pence hinnehmen. Telecom
Italia notierte fast unverändert bei 8,39 Euro.
France Télécom hatte einen drastischen Sparkurs angekündigt. Der
Konzern bekommt dabei eine staatliche Finanzhilfe von neun Milliarden
Euro. 20 000 Stellen sollen wegfallen, eine Kapitalerhöhung ist
vorgesehen. Die französische Regierung erwog zudem erstmals
öffentlich eine Privatisierung des Unternehmens. Auf die Nachrichten
von der Streichung von 2000 Stellen bei der Mobilfunktochter Orange,
kletterte deren Kurs um 3,89 Prozent auf 7,5 Euro.
Für die starken Kursgewinne bei der T-Aktie war nach Ansicht von
Händlern nicht allein der allgemeine Aufwärtstrend bei Telekom-Werten
verantwortlich. Aus Unternehmenskreisen hiess es am Donnerstag, dass
die hochverschuldete
Deutsche Telekom die Suche nach finanzstarken
Partnern für ihre Grosskundensparte T-Systems intensiviert.