"Focus Online": T-Mobile USA baut tausende Stellen ab
Stand: 29.08.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
München - Fünf Monate nach der Ankündigung, die kriselnde US-Mobilfunktochter T-Mobile zu verkaufen, hat die Telekom mit dem Stellenabbau bei dem US-Unternehmen begonnen. Nach einer Umfrage unter zwölf von landesweit 24 Callcentern strich das Management in den vergangenen Monaten 2600 Arbeitsplätze, sagte Gewerkschaftssekretärin Hae-Lin Choi von der Kommunikationsarbeiter-Gewerkschaft CWA "Focus Online" unter Berufung auf Mitarbeiter in den Betrieben. Davon betroffen seien unter anderem Standorte in den US-Bundesstaaten Kansas, Maine, Tennessee, Texas und Virginia.
Die Gewerkschafterin kritisierte zugleich die Strategie von T-Mobile, die gewerkschaftliche Betätigung auf dem Betriebsgelände zu unterbinden. Im Bundesstaat New York etwa habe das Management die Belegschaft gezwungen, an "langgezogenen, geschlossenen antigewerkschaftlichen Treffen mit den Vorgesetzten teilzunehmen". Dabei hätten die Chefs gedroht, den Beschäftigten Dienstwagen wegzunehmen oder deren Nutzung einzuschränken, wenn sie sich gewerkschaftlich organisierten. Verdi-Bundesvorstand Lothar Schröder bedauerte den Stellenabbau und kritisierte, dass "das Management gerade in diesen Zeiten die Arbeit der Gewerkschaft so massiv behindert".
Die Telekom, die T-Mobile an AT&T verkaufen will, bestreitet dem Bericht zufolge einen Personalabbau zur Vorbereitung auf die Fusion. "Wir agieren als unabhängiges Unternehmen, bauen unser Netz aus und werben um Kunden anderer Mobilfunkunternehmen, zum Beispiel von AT&T", sagte Sprecher Philipp Kornstädt in der Bonner Konzernzentrale "Focus Online".