Erneuter Preisrutsch im Mobilfunk - Bis zu 30 Prozent weniger
Stand: 26.05.2005
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Mobilfunkanbieter ohne eigenes Netzwerk sorgen für Bewegung im Mobilfunkmarkt: Um bis zu 30 Prozent könnten dank der so genannten virtuellen Netzbetreiber die Tarife für die Mobiltelefonie sinken, so die Einschätzung der Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting. In Dänemark hat die Präsenz der virtuellen Netzbetreiber für einen Preisrutsch von 40 Prozent gesorgt. Die Billiganbieter zwingen die grossen etablierten Netzbetreiber zum Umdenken. Derzeit glauben drei Viertel der Entscheider deutscher Mobilfunkcarrier, die Kundschaft entscheide sich aufgrund der Bekanntheit der Marke und des Images. Nur zwei von fünf der befragten Fach- und Führungskräfte sind der Ansicht, die Kunden lassen sich vor allem mit günstigen Tarifen locken. In diese Lücke stossen neue Discountanbieter wie Tchibo, die erfolgreich mit niedrigen Tarifen Marktanteile erobern. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Studie "TELCO Trend" der Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting und des Spezialisten für Umfrage- und Beschwerdemanagement-Software Inworks.
Die neuen Anbieter greifen jedoch genau hier an. Lange Zeit war Tchibo mit einem einheitlichen Minutenpreis von 35 Cent eine günstige Alternative zu T-Mobile & Co. Doch selbst der Kaffeeröster hat mit Schwarzfunk und SIMply zwei neue, günstigere Konkurrenten bekommen. SIMply bietet zu bestimmten Zeiten Telefonate ins Festnetz für einen Cent an. In Europa buhlen derzeit 20 virtuelle Mobilfunkbetreiber um die Gunst der Kunden. Die Hälfte setzt dabei auf günstige Preise, die andere Hälfte geht mit Spezialangeboten für bestimmte Zielgruppen auf Kundenfang. Die Billiganbieter könnten dafür sorgen, dass die Mobilfunkpreise um bis zu 30 Prozent sinken, so die Einschätzung von Steria Mummert Consulting. Zum Vergleich: Bei den dänischen Nachbarn fielen die Preise durch die neuen Angebote der virtuellen Netzbetreiber um bis zu 40 Prozent.
Während die grossen Mobilfunkunternehmen den Markt aus ihrer Marktführerschaft beobachten und gegebenenfalls mit eigenen Billigmarken auf den Markt kommen, stellen die kleinen Betreiber ihre Netze gerne zur Verfügung. Beispiel Tchibo: Obwohl die virtuelle Kaffeebohne im Display blinkt, telefonieren die Kunden real über das Netz des kleinsten deutschen Netzbetreibers O2. Die kleinen Mobilfunkcarrier sehen in den virtuellen Netzbetreibern eine Chance, schneller zu wachsen. Die Netze sind schliesslich vorhanden und jeder neue Nutzer hilft, die Infrastrukturen wirtschaftlicher zu betreiben. Durch die Auslastung der bestehenden Netzwerkkapazitäten sind auch weitere Investitionen in die Netze verstärkt gesichert. Andererseits – so zeigt die Erfahrung aus dem Ausland – führen niedrige Preise auch zu steigender Nutzung der Mobiltelefone und sorgen wiederum für mehr Umsatz.
Diese Presseinformation basiert auf einer Einzelauswertung der aktuellen Studie "TELCO Trend“ der Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting und des Spezialisten für Umfrage- und Beschwerdemanagement-Software Inworks. Vom Dezember 2004 bis Januar 2005 nahmen 124 Fach- und Führungskräfte der Telekommunikationsbranche – davon 40 von Mobilfunkcarriern – an der Umfrage teil.