Einheitliche Handy-Gebühren im In- und Ausland?
Stand: 08.12.2010
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Brüssel - Die EU-Kommission will, dass Verbraucher zukünftig für Handygespräche im Ausland die gleichen Gebühren zahlen wie im Inland. Zurzeit erlaube es der mangelnde Wettbewerb im Telekommunikationsmarkt den Mobilfunkanbietern, für Telefonate außerhalb des Heimatlands ungerechtfertigt hohe Preise zu verlangen. Dies teilte die EU-Kommission am Mittwoch zum Beginn der Konsultationen zu den sogenannten Roaming-Gebühren mit.
"Gewaltige Unterschiede zwischen Inlands- und Roaming-Gebühren sind in einem echten EU-Binnenmarkt fehl am Platz", sagte Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. "Wir müssen das heutige Problem an seiner Ursache angehen - nämlich dem unzureichenden Wettbewerb - und eine dauerhafte Lösung finden."
Die Kommission hat zwar mit einer Verordnung bereits Obergrenzen für die Roaminggespräche sowie für den Versand von SMS-Nachrichten und Datendownloads im Ausland vorgeschrieben. Diese Maßnahmen sind aber zeitlich begrenzt und sollen im Juni 2012 enden. Zudem setzten die Betreiber die entsprechenden Preise im Allgemeinen knapp unter den festgesetzten Höchstpreisen fest und erzielten mit Roamingdiensten ungerechtfertigt hohe Gewinnspannen, kritisierte die Kommission. Ziel der Kommission sei aber, dass der Unterschied zwischen Roaming- und Inlandstarifen bis 2015 möglichst ganz verschwindet.
Verbraucher, Telekommunikationsbetreiber und Behörden können bis 11. Februar ihre Ansichten zu den Regulierungsplänen darlegen. Im Juni 2011 will die Kommission auf dieser Grundlage dem EU-Parlament und den Mitgliedsländern ihre Überprüfung der Roamingverordnung der EU-Regeln für Roaming-Gebühren präsentieren.