Drillisch meldet deutlichen Gewinnanstieg - Aktie legt zu
Stand: 02.03.2012
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Maintal - Der Mobilfunker Drillisch konnte den Gewinn im vergangenen Jahr kräftig steigern. Als Grund nannte das Unternehmen die Verlagerung des Geschäfts weg von Billigangeboten hin zu profitableren Dienstleistungen.
Wie das im TecDax notierte Unternehmen am Donnerstagsabend überraschend mitteilte, kletterte das Konzernergebnis nach vorläufigen Berechnungen im abgelaufenen Geschäftsjahr um gut zwei Drittel auf 42 Millionen Euro. Seinen Aktionären stellt Drillisch deswegen eine kräftige Dividendenerhöhung in Aussicht und kündigte für das laufende Jahr weiteres Gewinnwachstum an.
Die Drillisch-Aktie gewann im frühen Handel rund fünf Prozent. Das Papier hatte bereits am Vortag kräftig zugelegt, nach dem Konkurrent Freenet überraschend gute Zahlen vorgelegt hatte.
Operative Entwicklung
Auch operativ legte Drillisch 2011 zu. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 6,7 Prozent auf 52,6 Millionen Euro. Der Umsatz sank allerdings um 3,7 Prozent auf 349,1 Millionen Euro. Den Rückgang begründete Drillisch durch den Wegfall von Umsätzen im margenschwachen Prepaid-Geschäft. Das Unternehmen will dagegen lieber Kunden für profitablere Sprach- und Datentarife gewinnen. Von den 2,5 Millionen Teilnehmern sind Drillisch zufolge bereits mehr als die Hälfte sogenannte Postpaid-Kunden. Im Jahresvergleich wuchs diese Gruppe um 27 Prozent.
Vom Gewinn will Drillisch 0,70 Euro je Aktie als Dividende an die Anteilseigner ausschütten. Das wären 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Laufe des Jahres hatte Drillisch zudem eigene Aktien in Höhe von rund 2,4 Prozent des Grundkapitals zurückgekauft. Für 2012 stellt das Unternehmen eine Steigerung seines operativen Gewinns auf 58 Millionen Euro in Aussicht. Die Zahl der Kunden soll weiter steigen.
Drillisch hat kein eigenes Netz, sondern kauft Kapazitäten von anderen Netzbetreibern und bietet dann Mobilfunkdienstleistungen auf eigene Rechnung an. Mit der Deutschen Telekom lag das Unternehmen zuletzt im Streit. Die Bonner hatten Drillisch Provisionsbetrug vorgeworfen und die Zusammenarbeit gekündigt.