Digitale Trends, die noch auf ihren Durchbruch warten
Stand: 22.02.2016
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Auf dem Mobile World Congress in Barcelona präsentiert die Mobilfunkbranche derzeit ihre technischen Neuheiten. Das unabhängige Verbraucherportal Verivox nennt drei Trends der letzten Jahre, die sich noch nicht am Massenmarkt durchsetzen konnten. Doch vielleicht klappt es in diesem Jahr?
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Smartwatches: Genau am Puls der Zeit?
Das erhoffte Milliardengeschäft mit smarten Uhren blieb bislang aus. Telekommunikationsexperte Sven Ehrmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox, nennt dafür vor allem zwei Gründe: „Offenbar vermissen viele Verbraucher den singulären Zweck einer Smartwatch. Sie muss im Regelfall mit dem Smartphone gekoppelt werden, bietet aber keine neuen Funktionen – ganz anders als zum Beispiel Fitness-Tracker. Zudem ist der Preis recht hoch, Topmodelle kosten zwischen 300 und 400 Euro.“ Eine weitere Schwachstelle der Smartwatches ist deren meist geringe Akku-Laufzeit: Viele halten nicht einmal 24 Stunden durch.
Gleichwohl drücken neben Smartphone-Profis wie Apple, Samsung oder LG auch schon klassische Uhrenhersteller wie Fossil und TagHeuer auf den vermeintlichen Trend-Markt. Mit einer Weiterentwicklung der Geräte ist zu rechnen, spannende Neuerscheinungen dürften in Barcelona jedoch Mangelware sein.
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Modulare Smartphones: Achtung, Baustelle!
Smartphones im Baukastensystem gelten seit 2014 als die Zukunft im Mobilfunk, haben jedoch immer noch keine Marktreife erreicht. Im letzten Jahr wurde der erste Prototyp vorgestellt, jetzt soll in Barcelona ein serienreifes Produkt zu sehen sein. Am bekanntesten ist bisher Googles „Project Ara“. Bislang scheiterten Google und andere Hersteller jedoch an der Komplexität des Projekts.
Die Idee ist so individuell wie umweltfreundlich: Jeder Nutzer wählt die Teile für sein modulares Smartphone selbst aus, nur das Grundgerüst bleibt gleich. Der Akku, der Prozessor, die Kamera, das Display und andere Module können je nach Bedarf zusammengestellt werden. Defekte oder veraltete Teile lassen sich einzeln austauschen.
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Virtual Reality: In den digitalen Raum schlüpfen
Eine virtuelle Realität (VR) entsteht zum Beispiel durch die Verwendung einer Datenbrille, die den Nutzer in eine computergenerierte Umgebung entführt. Schon seit Jahren gibt es Anwendungen dafür, doch der Durchbruch blieb aus.
Doch 2016 könnte der Markt auf eine neue Stufe gehoben werden. Inzwischen gibt es VR-Brillen in fast allen Preisklassen – vom Papp-Modell für ein paar Euro bis hin zur Hightech-Variante für 1500 Euro, die mit einem Gaming-PC gekoppelt wird. „Diese Produktbreite klingt durchaus nach Massenmarkt-Tauglichkeit“, sagt Ehrmann. „Doch für den privaten Gebrauch wird die Entwicklung gelungener und origineller Inhalte, etwa von Spiele-Produzenten, entscheidend sein.“
In Barcelona setzt nicht nur Samsung verstärkt auf den VR-Trend. Auch HTC und LG haben neue VR-Brillen angekündigt.