Die Übernahmeschlacht zwischen Mannesmann und Vodafone
Stand: 26.10.2006
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Düsseldorf (dpa) - Der Übernahmeschlacht zwischen Mannesmann und dem britischen Mobilfunkriesen Vodafone waren zwei bedeutende Fusionen vorausgegangen. Im Januar 1999 hatte Vodafone für 56 Milliarden Dollar den US-Konkurrenten AirTouch gekauft, der mit 35 Prozent an Mannesmann-Mobilfunk beteiligt war. Im Oktober des gleichen Jahres attackierte Mannesmann-Chef Klaus Esser Vodafone auf dessen Heimatmarkt mit der Übernahme des Mobilfunkbetreibers Orange für 34 Milliarden Euro.
Nach der Übernahme wurde der Traditionskonzern in seine Einzelteile zerlegt. Aus den Verkäufen erlösten die Briten mehr als 70 Milliarden Euro. Bei Vodafone blieben die Mobilfunk-Aktivitäten (D2, Omnitel) und das Festnetzgeschäft (Arcor). Aus kartellrechtlichen Gründen musste sich Vodafone von Orange trennen. Der Mobilfunkanbieter ging an France Télécom für 48 Milliarden Euro.
Verkauft wurde auch die italienische Infostrada. Sie ging für 11 Milliarden Euro an den Energiekonzern ENEL. Siemens und Bosch übernahmen für 9,6 Milliarden Euro die Industriessparte Atecs (Maschinenbau, Autotechnik). Einen guten Schnitt machte Vodafone auch mit den Luxusuhren. Für dieses Mannesmann-Geschäft kassierten sie von der schweizerischen Richemont 2 Milliarden Euro. Das defizitäre Röhrengeschäft ging zum symbolischen Preis von 0,51 Euro (1 DM) an Salzgitter. Der Ausverkauf des 110 alten Traditionskonzerns wurde innerhalb des Jahres 2000 praktisch vollständig abgewickelt.