Deutsche Telekom will UMTS im Sommer starten - Netz in 200 Städten
Stand: 29.01.2003
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Berlin (dpa) - Die Deutsche Telekom will nach jahrelangen Vorbereitungen in diesem Sommer mit der kommerziellen Nutzung der neuen Mobilfunktechnik UMTS beginnen. Vorstandschef Kai-Uwe Ricke legte sich am Mittwoch in Berlin auf das "dritte Quartal" als Starttermin fest. Dabei werde von Beginn an in 200 deutschen Städten das Telefonieren mit UMTS-Handys möglich sein. Ricke ließ offen, mit wie vielen UMTS-Kunden er bereits in diesem Jahr rechnet. "Im ersten Schritt spielt es keine Rolle, wie viele Kunden wir haben."
Vermutlich in der zweiten Jahreshälfte wird auch die Konkurrenz der Deutschen Telekom mit UMTS an den Start gehen. Dazu gehören heute noch der weltweit größte Mobilfunkbetreiber Vodafone sowie E-Plus und 02. Zwei andere Konkurrenten haben sich aus dem deutschen Markt bereits verabschiedet. Bei der Versteigerung der Lizenzen hatten die Konzerne jeweils mehr als acht Milliarden Euro für die UMTS-Erlaubnis gezahlt.
Ricke setzte sich auf einem Telekom-Pressekolloquium erneut gegen Kritik zur Wehr, wonach mit der UMTS-Technik bislang vor allem viel Geld vernichtet worden sei. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir UMTS ebenso zu Erfolg bringen werden wie das mit anderen innovativen Technologien in der Vergangenheit gelungen ist." Nach Einschätzung von Branchenkennern wird in Deutschland jedoch frühestens 2015 mit UMTS Geld zu verdienen sein. Derzeit gibt es in Deutschland rund 56 Millionen Handys.
Auch Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) äußerte sich zuversichtlich über die Marktchancen von UMTS. Die ersten mobilen Multimedia-Projekte hätten gezeigt, dass eine Nachfrage nach Breitband-Mobilfunk bestehe. "Auch UMTS wird nach meiner Einschätzung erfolgreich sein", sagte der Minister. Zudem werde sich eine Spitzenstellung bei UMTS auf die gesamte Wirtschaft positiv auswirken.