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Das iPhone-Handy ist nicht konkurrenzlos

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox | dpa

München (dpa) - Nie zuvor wurde um ein einzelnes Handy so viel Wirbel gemacht: Apples iPhone muss das Nonplusultra der mobilen Telekommunikation sein - wenn man dem Hype Glauben schenken will. Dabei hat es durchaus Schwächen. Und es gibt ähnlich oder besser ausgestattete Handys, die in Deutschland schon längst auf dem Markt sind.

Das iPhone ist vom 9. November an und dann ausschließlich bei T-Mobile zu haben. Die T-Mobile-Tochter Telecom wird das Gerät für 399 Euro zusammen mit einem Zweijahresvertrag anbieten. Das ist eine Menge Geld, und daher sollte sich der Verbraucher fragen, was das iPhone drauf hat. Apple zufolge besteht es eigentlich aus drei Geräten: Handy, MP3-Spieler und mobiler Internetzugang. Das klingt erstmal nicht überragend. "Wenn es rein um den Funktionsumfang geht, hat das iPhone nichts, was andere Handys nicht auch haben", sagt Bernd Theiss von der in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift "connect". So besitzt es etwa eine Kamera mit zwei Megapixel Auflösung - das ist nicht viel. Ein wesentlicher Unterschied des iPhone zu den meisten anderen Handys besteht dagegen in der Benutzeroberfläche: Sie ist besonders leicht zu bedienen - mit den Fingern über den berührungsempfindlichen Bildschirm: "Der Touchscreen ist ein klarer Vorteil", sagt Prof. Peter Zec, Geschäftsführer des Design Zentrums Nordrhein-Westfalen in Essen. Über ihn lassen sich Anrufe einfach durch die Berührung des entsprechenden Namens im Adressverzeichnis tätigen.

Auch das mit dem Betriebssystem Windows Mobile arbeitende HTC Touch hat einen Touchscreen. Allerdings muss der Nutzer hier, wie bei solchen Smartphones üblich, einen Eingabestift zu Hilfe nehmen. Für das HTC Touch als Alternative zum iPhone sprechen unter anderem sein Preis und die Tatsache, dass es bei mehreren Mobilfunkanbietern zu haben ist. Das mit WLAN ausgestattete Gerät kostet bei Vodafone 99 Euro mit Vertrag. Es ist laut dem Hersteller zudem als MDA Touch bei T-Mobile erhältlich. O2 bietet mit dem O2 Xda nova ein auf dem Touch basierendes Handy an. Ohne Vertrag kostet das HTC Touch 450 Euro.

Im November will Samsung sein F700 in den Handel bringen - ebenfalls mit Touchscreen. Zur Ausstattung gehören ein 2,78 Zoll großes Farbdisplay und eine 5-Megapixel-Kamera. Anders als das iPhone und das HTC Touch bietet das Samsung-Handy den schnelleren mobilen Datentransfer über UMTS. Die Konkurrenz setzt auf den EDGE-Standard.

Wer sein Handy als Multimediagerät zum Abspielen von Musik und Videos oder als Fotoalbum verwenden will, braucht viel Speicher. Hier ist das iPhone seinen Konkurrenten voraus: T-Mobile wird das Gerät mit 8 Gigabyte (GB) Speicherplatz anbieten. Das F700, das exklusiv von Vodafone angeboten werden soll, wird mit einer 4 GB großen Micro-SD-Karte ausgeliefert. Das HTC Touch liefert der Mobilfunkprovider aus Düsseldorf mit einer 1-GB-Speicherkarte aus.

Vor allem wenn es ums Design geht, kann das Prada phone mit dem iPhone mithalten. Das iPhone und das vom koreanischen Hersteller LG Electronics produzierte Handy sehen sich sogar ähnlich. Abgesehen davon ist das Prada-Handy schon seit Monaten auf dem Markt. "Und es lässt sich gut bedienen", urteilt Prof. Zec. Das Prada phone ist bei O2 - abhängig vom ausgewählten Vertrag - zu Preisen ab 119 Euro erhältlich. Ohne Vertrag findet man im Internet Angebote ab rund 450 Euro.

Apple hat mit dem iPhone das sprichwörtliche Rad nicht neu erfunden. Vielmehr versteht es der Hersteller gut, technische Details zu einem gut bedienbaren Ganzen zusammenzustellen. "Das iPhone macht bei der Bedienung einfach Spaß", sagt Bernd Theiss von der "connect".

Zu den interessanten Details gehört zum Beispiel ein eingebauter Annäherungssensor. Er registriert, wenn das Handy zum Telefonieren ans Ohr gehalten wird und schaltet dann das Display ab, um Energie zu sparen und Fehlbedienungen durch die Berührung mit dem Ohr zu verhindern. Eine Neuerung ist die Funktion "Visual Voicemail": Sie macht es Apple zufolge möglich, jede Nachricht direkt abzurufen, ohne die vorherigen anhören zu müssen.

Die technischen Werte sind das eine, Emotionen sind das ander