Das iPhone 3G: Günstiger mit mehr Ausstattung
Stand: 09.07.2008
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Bonn/Stuttgart (dpa/tmn) - Am 12. Juli startet der Verkauf des iPhone 3G. In Deutschland wird Apples neues Smartphone exklusiv mit einem T-Mobile-Vertrag angeboten. Kaufen kann der Kunde das Gerät bei der Telekom-Tochter sowie bei ausgewählten Apple-Partnern wie Gravis. Das neue iPhone kann mehr als das alte - und es ist zu einem geringeren Anschaffungspreis zu haben.
Mit den Tarifen Complete L oder Complete XL ist das 8-Gigabyte-Modell zu einem Anschaffungspreis von 1 Euro sowie einem monatlichen Grundpreis von 69 beziehungsweise 89 Euro zu haben. Wer den Tarif Complete M nutzen möchte, zahlt laut T-Mobile in Bonn 59,95 Euro für das iPhone 3G und 49 Euro pro Monat. Am teuersten ist die Anschaffung des 8-GB-Modells (169,95 Euro), wenn sich der Kunde für Complete S mit 29 Euro Grundgebühr entscheidet. Das 16-GB-Modell ist ebenfalls abhängig vom jeweiligen Tarif in vier Preisstufen von 19,95 bis 249,95 zu haben.
Multipliziert man die monatliche Grundgebühr mit 24, so kommt ein hübsches Sümmchen heraus: Beim Tarif Complete L zum Beispiel addieren sich zum Anschaffungspreis von 1 beziehungsweise 39,95 Euro noch 1656 Euro hinzu. "Wird das iPhone jedoch mit all seinen Funktionen genutzt, sind die Tarife gar nicht so teuer", urteilt Markus Weidner vom Telekommunikationsportal teltarif.de in Berlin. Tatsächlich enthält zum Beispiel der Tarif Complete L 200 Inklusivminuten fürs Telefonieren in alle deutschen Netze sowie 150 SMS. Hinzu kommen Nutzungspauschalen für UMTS und WLAN.
Zieht man von den insgesamt 1656 Euro Grundgebühren noch mal rund 600 Euro ab, die ein vergleichbares Smartphone ohne Vertrag in etwa kosten würde, ergeben sich monatlich noch etwa 40 Euro Handy-Rechnung. Das gilt natürlich nur, wenn nicht mehr als die Inklusivleistung in Anspruch genommen wird. Wer über sein freies Minutenkontingent hinaus telefoniert, zahlt pro Minute mindestens 29 Cent, was teuer ist.
Die Frage "iPhone - ja oder nein?" lässt sich jedoch nicht nur mit dem Studieren der Tarife beantworten. Was kann das iPhone 3G eigentlich? Mehr als sein Vorgänger: "3G" steht für die dritte Generation des Mobilfunks - also für UMTS. Während das erste Apple-Handy Daten nur mit vergleichsweise geringem Tempo über GPRS und EDGE funken konnte, ist das 3G flotter im mobilen Internet unterwegs. Markus Eckstein von der in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift "connect" misst dieser Neuerung jedoch keine allzu große Bedeutung bei: "Ich weiß nicht, ob UMTS beim ersten iPhone wirklich von vielen Nutzern vermisst wurde." Eckstein sieht im eingebauten GPS-Empfänger die wichtigste Neuerung des iPhone 3G.
Auch Kritik gibt es am neuen Apple-Handy. Walt Mossberg zum Beispiel, Technik-Experte und Kolumnist des "The Wall Street Journal", vermisst einige Funktionen: Apple habe keine Cut-and-Paste-Funktion hinzugefügt. Und es gebe weiterhin kein MMS, um mit dem Handy Media-Dateien senden und empfangen zu können, ohne E-Mail in Anspruch zu nehmen.
Schwer nachvollziehbar ist zudem, dass im iPhone 3G das gleiche Kameramodell mit 2 Megapixel Auflösung steckt wie im ersten iPhone. Die Kameras in Smartphones anderer Hersteller arbeiten mit einer mehr als doppelt so hohen Auflösung. "Die eingebaute Kamera ist schwach", stellt Markus Eckstein fest. Dennoch sei das iPhone, egal ob altes oder neues Modell, gewissermaßen konkurrenzlos: "Ich kenne kein anderes Handy mit einer vergleichbaren Bedienung."