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Das Alcatel One Touch Idol Alpha: Mehr als schöne Fassade?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg - Das Alcatel One Touch Idol Alpha macht mit einem ganz besonderen Design auf sich aufmerksam: Am oberen und unteren Ende sind transparente Elemente eingelassen. Außerdem fällt das Smartphone besonders flach und leicht aus. Was das Gerät neben der schönen Fassade technisch zu bieten hat, verrät unser ausfühlicher Test.

Das hervorstechendste Merkmal des Alcatel One Touch Idol Alpha ist fraglos sein Design: Auf den ersten Blick fallen die transparenten Elemente am oberen und unteren Ende auf, letztere tragen zusätzlich die Icons für „Zurück“, „Home“ und „Optionen“. Nimmt man das Idol Alpha dann zur Hand, beeindruckt es mit flachen 7,6 Millimetern und für heutige Verhältnisse federleichte 117 Gramm und Maßen von nur knapp 67 x 140 Millimetern. Solide verbaut ist das Alcatel dennoch.

Multimedial enttäuschend

Zweites Ass des Flachmanns: Die Kamera des Idol Alpha nimmt Fotos mit 13 Megapixel auf. An Funktionen stehen lediglich HDR, Panorama, Nacht und Sport zur Auswahl, Gesichter erkennt die Software ohne dass man dafür eine Option explizit aktivieren müsste. Das macht die Nutzeroberfläche entsprechend einfach und übersichtlich. Auf der Rückseite sitzt eine LED zur Ausleuchtung des Nahbereichs, die Frontkamera nimmt Fotos und Videos mit 1280 x 720 Pixel auf. Die Auslöseverzögerung von rund 0,3 Sekunden ist für ein Smartphone akzeptabel, aber nicht mehr glorreich heutzutage. Die Fotos mit 4224 x 3168 Bildpunkten gelingen bei Sonnenschein gut, wenngleich die Schärfe zu den Ecken hin abnimmt. Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen verwackeln häufig, sogar noch etwas häufiger als für Smartphones üblich. Außerdem ist in dunklen Bildbereichen ein Bildrauschen erkennbar, weshalb es nur zu einem „Befriedigend“ reicht. Für die 13-Megapixel-Liga enttäuschend.

Auch die Videos mit 1920 x 1080 Bildpunkten können nicht überzeugen: Die Schärfe fällt eher mittelprächtig aus, zudem gehen durch die Komprimierung etliche Details verloren – obwohl die Datenrate mit gut 24 Megabit pro Sekunde vollauf ausreichen sollte. Nicht zuletzt machen sich Grieselsäume um Details herum breit und der Autofokus zieht mitunter unnötig nach – das ist alles suboptimal und lässt beim Betrachten der Clips wenig Freude aufkommen, weshalb die Wertung nicht über ein „Mangelhaft“ hinausgeht.

Für den Anschluss der Kopfhörer müssen Nutzer auf den beiliegenden Micro-USB-Adapter zurückgreifen, weil eine Klinkenbuchse fehlt. Das ist grundsätzlich nicht problematisch, erfordert aber, besagtes Verbindungskabel stets mit sich zu führen. Entscheidender ist da schon die Klangqualität am Referenz-Headset, die sich im Test als miserabel erwies und ebenfalls ein „Mangelhaft“ erntet.

Ordentliches Display

Das Display misst 58 x 103 Millimeter und bringt es so auf eine Diagonale von 118 Millimeter oder umgerechnet 4,66 Zoll. Damit liegt der Proband doch zwölf Prozent unter dem Durchschnitt aller in den letzten zwölf Monaten getesteten Smartphones. Andererseits kosten Tabphones mit üppigen Bildschirmen auch eine ganze Ecke mehr. Berücksichtigt man beim Größenvergleich den aktuellen Straßenpreis von rund 390 Euro ohne Vertrag, liegt das Idol Alpha immerhin 27 Prozent über dem Durchschnitt. Gleiches gilt für die Auflösung von 720 x 1280 Bildpunkten: Absolut gesehen bleibt die Schärfe von 154 Pixel pro Quadratmillimeter oder 315 ppi rund 19 Prozent unter dem Durchschnitt; bringt man den Preis mit in die Rechnung ein, rangiert das Alcatel aber immerhin acht Prozent über dem Schnitt. Mit anderen Worten: Schon jetzt zum Startpreis erhalten Käufer vergleichsweise viel Anzeigefläche und Schärfe für ihr Geld. Und darüber hinaus auch eine gute Qualität, denn dank IPS erweist sich die Mattscheibe des Alpha als angenehm kontrastreich und blickwinkelstabil.

Schlapper Prozessor

Als Prozessor haben sich die Entwickler für den Mediatek MT6589 entschieden, dessen vier Kerne mit maximal 1,2 Gigahertz getaktet werden können. Das ist nicht sonderlich viel in Zeiten, in denen Smartphone-Prozessoren bis zu 2,5 Gigahertz erreichen. Auch der Arbeitsspeicher von einem Gigabyte stellt eher die Basiskonfiguration dar; Topmodelle haben inzwischen bis zu drei Gigabyte intus. Daher überraschen die Benchmark-Ergebnisse des Idol Alpha nicht wirklich: Smartbench etwa kommt auf 3.863 Punkte, ein Wert, der 34 Prozent unter dem Durchschnitt liegt. In grafischen Tests schneidet der Proband noch schwächer ab: „Ice Storm Unlimited“ von 3DMark bescheinigt dem Idol Alpha 2.447 Punkte, das sind 79 Prozent weniger als der aktuelle Mittelwert. Browsermark hingegen errechnet immerhin 1.831 Punkte, das sind „nur“ 23 Prozent weniger als der Durchschnitt. In der Gesamtwertung von zwölf der bekanntesten Benchmarks rangiert das Alpha schließlich 46 Prozent unter dem Durchschnitt. An dieser Stelle rettet nicht einmal mehr die Berücksichtigung des Preises das Ergebnis: Selbst diese Relation bleibt noch 39 Prozent hinter der Konkurrenz zurück. Der Prozessor der Alcatel ist einfach zu schwach auf der Brust.

Unterdurchschnittliche Akku-Leistung

Doch wie immer hat alles zwei Seiten: Eine niedrige Prozessortaktung bedeutet im Gegenzug auch einen erheblich geringeren Stromverbrauch, denn mit höheren Taktraten steigt der Energiebedarf nicht linear, sondern exponentiell. Es besteht daher die Hoffnung, dass sich das Idol Alpha als Marathonläufer herausstellt, obwohl der fest verbaute Akku mit 2.000 Milliamperestunden ein wenig unterdimensioniert ist im Vergleich zur Größe des Displays, dem hungrigsten Stromfresser. Im Laufzeittest bei der Wiedergabe eines Videos mit maximaler Bildschirmhelligkeit im Flugmodus hielt der Proband jedoch lediglich 355 Minuten lang durch und liegt damit 16 Prozent unter dem Durchschnitt. In Anbetracht der Anzeigefläche rangiert das Ergebnis gar 26 Prozent unter dem Mittel! Alcatel nutzt also die Ressourcen nicht optimal aus, da macht die Konkurrenz in aller Regel einen besseren Job. Intensivnutzer sollten das Idol Alpha daher meiden, sofern sie nicht Gelegenheit haben, den Akku tagsüber aufzutanken.

Kein Slot für SD-Karten

Das Dickste kommt aber erst noch: Der Speicher lässt sich nämlich nicht mittels SD-Karte erweitern. Es bleibt somit bei den intern verbauten 16 Gigabyte, genauer gesagt bei 11,89 Gigabyte, die ab Werk noch frei verfügbar sind. Nur für Otto Normalnutzer ist das eine Menge. Für Multimediafans eignet sich das Alpha angesichts der schwachen Qualität von Kamera und Musikplayer nicht sonderlich. Somit passt der begrenzte Speicher immerhin zum Gesamtkonzept.

In der restlichen Ausstattung muss das Fehlen von LTE moniert werden, NFC dürfte hingegen kaum jemand ernsthaft vermissen. Im Gegenzug beherrscht der Kandidat DC-HSPA, empfängt Daten in UMTS-Netzen also mit bis zu 42 Megabit pro Sekunde – und das ganz ohne zusätzliche Daten-Option wie für LTE oftmals erforderlich. Ferner wird WLAN nicht um neueren und daher nicht so überfüllten 5-Gigahertz-Band unterstützt, Bluetooth 4.0 ist jedoch an Bord. GPS sowieso, das gehört inzwischen ausnahmslos zum Standard.

Wieder mit Menü

Als Betriebssystem kommt Android 4.2.2 zum Einsatz, über das Alcatel seine eigene Nutzeroberfläche legt. Im Gegensatz zum One Touch Idol X findet sich auf dem Alpha wieder ein Menü (App Launcher), in dem sämtliche Apps alphabetisch oder chronologisch sortiert werden. Per „drag & drop“ beliebig positionieren oder in Ordnern bündeln lassen sich die Icons allerdings ausschließlich auf den Startseiten. Weitere Einschränkungen oder Handicaps in der Handhabung ergaben sich nicht im Test, weshalb das Idol Alpha hier mit einem strammen „Gut“ abschneidet.

Fazit

Das Alcatel One Touch Idol Alpha ist ungemein flach, kompakt, leicht und zudem auch noch schick. Darüber hinaus gefällt das knapp 4,7 Zoll große IPS-Display aufgrund seiner guten Qualität, zudem ist die Mattscheibe für ihren Preis vergleichsweise groß und hochauflösend. So weit, so gut. Interessenten müssen jedoch etliche Bedingungen erfüllen: Passionierte Gamer scheiden nicht nur aufgrund des schlappen Prozessors aus, sondern auch weil sich der netto 11,9 Gigabyte fassende Speicher nicht erweitern lässt. Und Multimediafans werden sich kaum mit der mageren Qualität von Kamera und Musikplayer abfinden. Bleiben also Wenig- und Normalnutzer, die sich auch noch mit einem fest verbauten Akku mit unterdurchschnittlicher Laufzeit arrangieren müssen. Das sind ganz schön viele „Aber“ für einen derzeit noch sportlichen Preis. Der dürfte allerdings rasch fallen, und dann stellt das Idol Alpha einen attraktiven Flachmann dar.

Ausstattung 130 von 175

Foto 17 von 25

Video 12 von 25

Musik 12 von 22

Handhabung 198 von 250

gesamt 369 von 500