Darum ist Surfen auf hoher See so teuer
Stand: 07.04.2016
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München - Kostenfreies WLAN in Hotels oder Einkaufszentren gehört mittlerweile fast zum Standard. Anders sieht es auf Kreuzfahrtschiffen aus. Hier kann ein kurzer Anruf oder die Mailabfrage richtig ins Portemonnaie gehen. Die Anbieter lassen sich eine Minute im Netz bis zu 70 Cent kosten. Die Daten- und Minutentarife sind hingegen auch nicht viel günstiger.
Hohe Kosten sollen Überlastung der Leitung verhindern
Die hohen Preise haben zwei Ursachen, erklärt Franz Neumeier, Journalist und Kreuzfahrt-Experte. Zum einen ist Satellitentechnik nötig, um das Internet an Bord zu bringen - die kostet. Zum anderen sind der Bandbreite des Netzes auf See enge Grenzen gesetzt. Wenn zu viele Menschen gleichzeitig online sind, wird die Verbindung extrem langsam. "Die Preise haben damit auch einen gewissen prohibitorischen Zweck." Sie sollen Reisende vor übermäßiger Nutzung abhalten und damit verhindern, dass die Leitung überlastet ist.
Surfzeit effektiv nutzen
Wer für Minuten statt bestimmte Datenmengen zahlt, profitiert von schnellen Leitungen. Dann sollte man an Bord möglichst zu Zeiten im Internet sein, an dem andere nicht surfen. "Dann gehen mehr Daten durch die Leitung, und man nutzt die Surfzeit effektiver." Früh am Morgen sind meist nur wenige Menschen im Netz, berichtet Neumeier. Das sei eine gute Zeit zum Surfen. Oder man sucht sich in der Zeit am Hafen ein kostenloses WLAN-Netz, zum Beispiel in einem Café.
Und vielleicht wird bald auch das Internet auf Kreuzfahrtschiffen erschwinglich. Es gebe einen starken Trend hin zu schnellen und auch günstigen Internetverbindungen, sagt der Experte. "Viele Reedereien sind da noch nicht angekommen, manche aber schon." Beispiele dafür seien Aida Cruises, Costa und Royal Caribbean International.