Congstar - Neue Handy Billigmarke der Telekom
Stand: 17.07.2007
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Köln (AFP) - Mit einer neuen Billig-Marke für Handy und Internet will die Deutsche Telekom vor allem junge Menschen als Kunden gewinnen. Mit der am Dienstag vorgestellten Marke namens Congstar will die Telekom mit anderen Discount-Anbietern wie Base oder Simyo konkurrieren. Congstar bietet wie andere Angebote auch ein Baukastensystem frei zusammenstellbarer Flatrates für Surfen und Mobilfunk, wie Congstar-Mitgeschäftsführer Alexander Lautz bei der Vorstellung der Tarife in Köln ankündigte. Neu ist Verbraucherschützern zufolge allerdings der gleichzeitiger Verzicht auf Mindestvertragslaufzeiten. Die Telekom kämpft vor allem bei jungen Kunden damit, kein modernes Image zu haben.
Typische Kunden sieht Congstar bei jungen Kunden, die viele SMS-Kurznachrichten senden, große Daten-Mengen aus dem Internet laden oder viel mit mit Freunden in einem Mobilfunknetz telefonieren. Diese jungen Kunden will Congstar außerdem in einem bunten Markendesign erreichen. Die Telekom war beim Internet bereits mit der fast gleichlautenden Billigmarke Congster am Markt. Congstar verzichtet nach eigenen Dass im neuen Firmennamen absichtlich auf das Konzern-T. Das Unternehmen wolle die Kunden ansprechen, die der Mutterkonzern nicht erreicht.
Im Mobilfunk verlangt die neue Telekom-Tochter ohne Grundpreis 19 Cent je Minute für Gespräche in das Festnetz und alle Mobilfunknetze, ebenfalls 19 Cent für den SMS-Versand. Gegen Zuzahlungen können Kunden Flat-Rates für Anrufe in das Festnetz sowie jeweils für Anrufe und SMS-Versand in die verschiedenen Handy-Netze dazu buchen. Für das Internet bietet Congstar Flatrates ab 14,99 Euro an. Alle Angebote können zwei Wochen zum Monatsende gekündigt werden. Für Telefonate im Ausland sollen die Handys nach sechs Wochen freigeschaltet werden. Geplant ist den Angaben zufolge auch der Verkauf von Handys.
Bei den Telefongebühren ist Congstar nach Berechnungen kaum billiger als die Konkurrenz der Discount-Anbieter. Wer sämtliche Gespräche innerhalb der Landesgrenzen zum Flatrate-Tarif führen wolle, zahle am Ende des Monats 85 Euro. Bei der E-Plus-Tochter BASE oder freenetMobile kosteten solche Vollpauschalen jeweils knapp 90 Euro im Monat. Bei Base erhielten derzeit zumindest Online-Bucher außerdem noch ein Jahr lang eine SMS-Pauschale für SMS-Sendungen im E-Plus-Netz ohne Aufpreis hinzu.
Dass Congstar auf lange Vertragslaufzeiten verzichtet, führt Tarifexperte Martin Müller darauf zurück, dass große Teile der Kunden erkannt hätten, dass die Preise weiter sinken würden. Damit hätten sie kein Interesse mehr daran, sich für zwei Jahre an einen Anbieter zu binden. Die heute gängigen Komplettangebote, bei denen zum Zwei-Jahresvertrag auch noch ein neues Handy mitgeliefert wird, lohnten sich beim Nachrechnen meistens nicht.
Wer mit Congstar aber Geld sparen wolle, müsse seine Telefongewohnheiten genau kennen und damit das von ihm gewählte Tarifpaket monatlich überprüfen, sagte Müller. Andernfalls würde die Rechnung am Ende des Monats eher auf dem Niveau der bereits bestehenden Anbieter liegen. Für Wenigtelefonierer könne es zuden womöglich auch weiterhin günstiger sein, Pre-Paid-Karten zu kaufen.
Elf Flaterates: Neue Mobilfunkmarke Congstar
Mit Congstar hat die Deutsche Telekom jetzt eine neue Mobilfunkmarke entwickelt. Für das Angebot werden keine Grundgebühren fällig, und der Vertrag kann mit einem Vorlauf von zwei Wochen zum Monatsende gekündigt werden, teilt Congstar in Köln mit. Der Anbieter setzt auf das Baukastenprinzip: Der Kunde kann sich aus insgesamt elf verschiedenen Flatrates seinen Wunschtarif zusammensetzen. Die günstigste Monatspauschale für 4,99 Euro umfasst alle Gespräche zu anderen Congstar-Kunden.
Wer ins D1-Netz von T-Mobile telefonieren will, zahlt für die Flatrate 19,99 Euro. Eine Festnetz-Flatrate lässt sich der Anbieter mit 9,99 Euro monatlich vergüten. Gespräche, die nicht mit einer Flatrate abgegolten sind, schlagen mit 19 Cent pro Minute in alle Netze zu Buche. SMS kosten ebenfalls 19 Cent.
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