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Comeback: Nokia kehrt als Marke zurück

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Espoo/Redmond - Die Übernahme von Nokia durch Microsoft war ein Milliarden-Deal, doch im Endeffekt ein Verlustgeschäft. Deswegen wird Nokia als eigenständige Marke auf den Markt zurückkehren. Microsoft trennt sich nun auch von den restlichen Anteilen der Übernahme und übertrug die ausschließlichen Rechte an das neue finnische Unternehmen HMD global Oy.

Ab dem zweiten Halbjahr darf die Firma dann exklusiv Handy, Smartphones und Tablets unter dem Namen Nokia herstellen und verkaufen, kündigte HMD global Oy an. Nokia Technologies verfüge über Lizenzgebühren für Eigentumsrechte und die Benutzung des Markennamens.

Microsoft stößt Feature-Phone-Geschäft ab

Microsoft trennt sich im Zuge der Vereinbarungen wiederum vom Rest seines Feature-Phone-Geschäfts. Unter dem Namen Nokia will HMD künftig auch einfache Handys vermarkten und erwarb dafür die Rechte von dem Softwarekonzern. Das Geschäft mit den sogenannten Feature-Phones mit einigen vom Smartphone bekannten Zusatzfunktionen seien in vielen Märkten der Welt noch sehr populär, hieß es in der Mitteilung.

Bereits nach der Reorganisation des Unternehmens im letzten Jahr sei klar gewesen, dass Feature-Phones für Microsoft ein ungeliebtes Extra bei der Übernahme von Nokia war und das Unternehmen die erste Gelegenheit nutzen würde, es wieder abzustoßen, kommentierte Ian Fogg vom Analysehaus IHS die Pläne.

Produktion, Verkauf und Vertrieb gehen jetzt an die Foxconn-Tochter FIH, die auch die Produktionsstätte von Microsoft in Hanoi in Vietnam übernimmt, teilte das Unternehmen mit. Der Software-Konzern will sich künftig auf die Entwicklung von Windows 10 Mobile konzentrieren, aber auch Lumia-Telefone und Geräte von Hardwarepartnern unterstützen.

Verlustgeschäft für Microsoft

Für Microsoft endet damit eine unglücklich gelaufene Strategie. Über 5 Milliarden Dollar bezahlte der Softwarekonzern noch 2013 für die Handy-Sparte des einstigen Weltmarktführers aus Finnland. Der damalige Unternehmenslenker Steve Ballmer erhoffte sich damit einen kräftigen Schub, um endlich Windows mobil zu etablieren und im Smartphone-Markt durchzustarten. Doch die Rechnung ging nicht auf. Ballmers Nachfolger Nadella zog die Reißleine. Nun lässt sich der Konzern die Reste des Deals im Zuge der aktuellen Vereinbarungen für 350 Millionen Dollar abkaufen.

Nach der Übernahme der Handy-Sparte durch Microsoft behielt Nokia noch das Netzwerkgeschäft sowie die Kartendienste. Die Rechte an der Marke sollen in der zweiten Jahreshälfte von Microsoft wieder an die Finnen gehen. Seit geraumer Zeit gab es Spekulationen über eine Rückkehr der finnischen Traditionsmarke.