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China-Marken dominieren bei 5G-Smartphones

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg – Elf verschiedene Hersteller bieten in Deutschland Smartphones für die fünfte Mobilfunk-Netzgeneration (5G) an, sieben davon stammen aus China. Noch ist die Nachfrage gering: In Deutschland liegt der 5G-Marktanteil Schätzungen zufolge im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Außerdem gibt es beim Zusammenspiel von Hard- und Software Nachholbedarf, wie eine aktuelle Verivox-Analyse zeigt.

Initialzündung durch Apples 5G-Start

In Deutschland sind nach Verivox-Recherchen derzeit 33 5G-Smartphones* zu haben, weltweit mehr als doppelt so viele Modelle. Darunter sind beispielsweise Geräte aus Huaweis P40-Reihe oder Samsungs Galaxy-S20-Modelle mit 5G, aber auch 5G-Smartphones unter 350 Euro, wie Xiaomis Mi 10 Lite 5G.

64 Prozent der hier tätigen 5G-Hersteller sind chinesischer Herkunft, was nicht von ungefähr kommt: China ist der Markt mit dem höchsten 5G-Anteil; im zweiten Quartal 2020 war jedes dritte in China erworbene Smartphone 5G-fähig. Die meisten 5G-Smartphones insgesamt hat der koreanische Hersteller Samsung verkauft Analysten erwarten, dass Huawei Samsung noch in diesem Jahr an der Spitze ablöst – nicht zuletzt wegen der hohen Binnennachfrage in China.

Apple hat bislang gezögert; doch die für den Herbst erwartete neue iPhone-Modellreihe wird sehr wahrscheinlich erstmals im 5G-Netz funken: "Apple bleibt auch bei 5G seiner Strategie treu, innovative Techniken nicht sofort einzusetzen, sondern eine gewisse Marktreife abzuwarten", sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. "5G-taugliche iPhones werden dem gesamten Markt einen kräftigen Schub verleihen – ähnlich wie beim 4G-Start vor zehn Jahren."

Altes und neues Netz gehören zusammen

Für die Verbreitung von 5G sind nicht nur passende Hardware und Tarife nötig, auch die lokale Infrastruktur spielt eine große Rolle. Um ihre Ausbauziele zu erreichen, stellen die Netzbetreiber an immer mehr Funkstandorten die Standards 4G und 5G parallel zur Verfügung: "So ist es den Anbietern möglich, 5G recht schnell vielen Menschen zugänglich zu machen", sagt Theumer. Der Preis des schnelleren Ausbaus in der Fläche: Gigabit-Geschwindigkeiten sind mit der parallelen Nutzung an einem Standort nicht erreichbar. Der Maximalspeed dürfte um 200 Megabit pro Sekunde liegen – das bietet auch 4G bereits.

Noch funken auch aktuelle 5G-Geräte nicht in jedem Teil des Netzes. Bei einigen Smartphones ist ein Software-Update notwendig – die Geräte waren ab Werk nicht auf alle heute genutzten Frequenzbereiche ausgelegt. "Wenn die Geräte-Software die Frequenzen nicht verarbeiten kann, verbleiben die Smartphones auch dort im langsameren 4G-Netz, wo 5G verfügbar wäre", sagt Theumer. "Aktuell spielen die Hersteller Updates ein, um ihre Geräte entsprechend nachzurüsten."

* Weitere Geräte wurden vorgestellt, sind aber noch nicht verfügbar (Stand 06.08.2020).