Britischer Mobilfunkmarkt: Telefónica mit Milliardendeal
Stand: 25.03.2015
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Madrid - Der spanische Mobilfunkkonzern Telefónica verkauft den britischen Mobilfunkbetreiber O2 für 14 Milliarden an einen Mischkonzern aus Hongkong, Hutchison Whampoa.
Telefónica teilte am Dienstagabend kurz nach Börsenschluss mit, sich mit Hutchison Whampoa auf einen Kaufpreis von 10,25 Milliarden Pfund (14 Milliarden Euro) geeinigt zu haben. Dadurch entstehe "der Mobilfunkbetreiber Nummer eins in Großbritannien", erklärte der Vorstandsvorsitzende von Hutchison, Canning Fok. Stimmen die Wettbewerbsbehörden zu, soll der Verkauf bis Ende Juni 2016 abgeschlossen sein.
In einem ersten Schritt zahlt Hutchison Whampoa den Angaben zufolge 9,25 Milliarden Pfund. Sobald die Bargeldreserven von O2 eine bestimmte Höhe erreicht haben, überweist Hutchison eine weitere Milliarde Pfund an Telefónica.
Telefónica zuletzt mit großen Investitionen in Europa
Die beiden Unternehmen hatten im Januar mitgeteilt, exklusive Verhandlungen zu führen. O2 hat in Großbritannien mehr als 23 Millionen Kunden. Hutchison gehört schon das britische Mobilfunknetzwerk Three UK, weshalb dann ein neuer Marktführer auf dem Mobilfunkmarkt entstehen würde.
O2, hervorgegangen aus den Mobilfunkaktivitäten der ehemaligen British Telecom, war 2006 vom spanischen Telekommunikationskonzern Telefónica gekauft worden. Dieser will sich nach erheblichen Investitionen in Europa und Südamerika derzeit finanziell wieder etwas besser aufstellen.
Der Mischkonzern Hutchison gehört dem Multimilliardär Li Ka-Shing aus Hongkong, nach Angaben des Magazins "Forbes" der reichste Mann Asiens. Sein Vermögen wird auf umgerechnet knapp 30 Milliarden Euro geschätzt. Anfang 2015 hatte der 86-Jährige angekündigt, sein Firmenimperium umzustrukturieren, um künftige Zukäufe zu erleichtern.