BMW mit Sicherheitsproblem: Autos öffnen sich per Mobilfunk
Stand: 30.01.2015
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München - Viele BMW-Fahrer wird diese Nachricht verunsichern: Einige Modelle können unbefugt per Mobilfunk geöffnet werden. Die IT-Sicherheitslücke im Kommunikationssystem "ConnectedDrive" der Autos wurde vom ADAC aufgedeckt.
Es war dem Autoclub gelungen, damit ausgestattete Autos unbefugt per Mobilfunk zu öffnen. BMW hat die Schwachstelle zwar nach eigenen Angaben behoben und automatisch über Funk eine Verschlüsselung aktiviert. Aber wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann dafür im Bordcomputer-Menü "Dienste aktualisieren" wählen, erklärt ADAC-Techniker Arnulf Thiemel. Das könne auch sinnvoll sein, wenn der Wagen zum Beispiel längere Zeit in einer Tiefgarage stand, wo er keinen Empfang hatte, oder die Starterbatterie abgeklemmt war.
Autos können per Funk geknackt werden
Nach Erkenntnissen des Münchner Automobilclubs lassen sich mit "ConnectedDrive" ausgestattete Modelle der Marken BMW, Mini und Rolls Royce, die seit 2010 ausgeliefert wurden, per Funkbefehl knacken. Weltweit sind 2,2 Millionen Fahrzeuge betroffen, davon rund 423 000 in Deutschland, bestätigte BMW. Halter können nicht selbst erkennen, ob in ihrem Wagen die Verschlüsselung aktiviert wurde. Wer Gewissheit wünscht, kann die BMW-Hotline 089/1250 160 10 anrufen.
System ermöglicht Datenaustausch
"ConnectedDrive" ist ein Kommunikations- und Infotainmentsystem des BMW-Konzerns. Damit ausgerüstete Fahrzeuge können über Mobilfunk mit dem Hersteller Daten austauschen, zum Beispiel über Batteriezustand und Wartungsfälligkeit oder auch Staudaten für die Navigation. Darüber hinaus erlaubt das System dem Autobesitzer per Smartphone-App unter anderem die Fahrertür zu öffnen.