Billiganbieter machen Telefonica zu schaffen
Stand: 24.02.2012
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Madrid - Der Telekommunikationskonzern Telefonica wurde von der hohen Arbeitslosigkeit im Heimatmarkt Spanien schwer getroffen, da Kunden zunehmend zu Billiganbietern abwanderten. Der operative Gewinn schrumpfte vor Abschreibungen (OIBDA) 2011 im Vergleich zum Vorjahr von 25,8 auf 20,2 Milliarden Euro. Dies teilte Telefonica am Freitag in Madrid mit. Das Unternehmen blieb damit auch unter der Marktprognose von 21 Milliarden Euro.
Der Rückgang des operativen Gewinns dürfte in diesem Jahr geringer ausfallen, teilte Telefonica weiter mit. Der Umsatz solle 2012 um mehr als ein Prozent zulegen. Im vergangenen Jahr erhöhte er sich von 60,7 auf 62,8 Milliarden Euro. Der Überschuss halbierte sich 2011 fast auf 5,4 Milliarden Euro, blieb damit aber noch über den Markterwartungen.
In Spanien, einem Land mit 23 Prozent Arbeitslosigkeit, wechseln viele Kunden zu günstigeren Anbieter. Daher geht Unternehmenschef Cesar Alierta auf Sparkurs und baut Stellen ab. Auch die Aktionäre müssen kürzer treten. Im Dezember hatte Telefonica die Ausschüttung an die Aktionäre für 2012 von 1,75 von 1,50 Euro je Aktie zurückgeschraubt.
O2 wächst dank Smartphones und mobilem Internet
O2, die deutsche Tochter des spanischen Telekomriesen Telefonica, profitiert hingegen weiter vom Trend zu Smartphones und mobilem Internet. Die Zahl der Mobilfunkkunden stieg 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 Prozent auf rund 18,4 Millionen.
"Mit den im Januar neu eingeführten Smartphone-Tarifen und den dazu passenden Endgeräten bauen wir auch zukünftig auf das Datengeschäft und setzen weiterhin auf profitables Wachstum", sagte Finanzchefin Rachel Empey. Die Erlöse des viertgrößten deutschen Mobilfunkers O2 stiegen erstmals auf knapp über fünf Milliarden Euro. Der operative Gewinn wuchs um knapp 5 Prozent auf 1,22 Milliarden Euro. Neben der steigenden Zahl von Vertragskunden habe vor allem das Datengeschäft zugenommen, teilte der Konzern mit.