BfS: Strahlenbelastung durch Handys so gering wie möglich halten
Stand: 31.01.2007
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Salzgitter (AFP) - Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) rät Handynutzern, ihre eigene Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten. Die Behörde reagierte damit auf die Ergebnisse einer Studie in fünf nordeuropäischen Ländern zu möglichen Gesundheitsgefährdungen durch Handys, über die die "Süddeutsche Zeitung" am Mittwoch berichtete. Nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand bestehe zwar unterhalb der Grenzwerte keine gesundheitliche Gefährdung durch den Mobilfunk, erklärte BfS-Präsident Wolfram König in Salzgitter. Allerdings zeige die Studie auch, dass nach wie vor wissenschaftliche Unsicherheiten bestehen.
Nach Angaben des BfS liefert die Studie hingegen auch nach Aussage der Autoren keinen Beweis für die Gesundheitsgefährdung durch Handys, unterstreicht aber die Notwendigkeit weiterer wissenschaftlicher Forschungen vor allem hinsichtlich der möglichen Langzeitwirkung. Die Studienergebnisse bestätigen laut König aber auf jeden Fall den "Vorsorgegedanken". Das BfS sprach sich in diesem Zusammenhang erneut für die Kennzeichnung besonders strahlungsarmer Mobiltelefone durch den Blauen Engel aus. "Leider hat die Industrie bisher noch nicht von dieser Kennzeichnung Gebrauch gemacht, obwohl derzeit etwa ein Drittel aller Handys auf dem Markt diese Bedingungen erfüllen", erklärte König.
Auch die Grünen forderten die zügige Umsetzung der Handy-Kennzeichnung. "Die Verbraucher haben ein Recht auf Aufklärung über diese Risiken und auf Wahlfreiheit zwischen strahlungsarmen und strahlungsintensiven Mobiltelefonen", erklärte Grünen-Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke in Berlin. Wer die Verbraucher über die Strahlungsintensität von Handys im Dunkeln lasse, mache sich mitschuldig an möglichen Gesundheitsschäden. Lemke forderte die Bundesregierung auf, jetzt eine gesetzliche Regelung zur Handy-Kennzeichnung auf den Weg zu bringen.
Das BfS will voraussichtlich Ende des Jahres die Ergebnisse des seit 2002 laufenden Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms vorlegen, das noch offene wissenschaftliche Fragen klären soll.