Betriebssystem Android auf dem Weg nach oben
Stand: 27.05.2010
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Berlin/Frankfurt/Main - Android, Googles Handy-Betriebssystem, wird nach Expertenmeinung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Grund dafür sei seine Offenheit, so Prof. Kai Rannenberg von der Universität Frankfurt, der am Donnerstag die Eröffnungsrede der Android-Konferenz Droidcon in Berlin hielt.
"Das Besondere an Android ist, dass ein Unternehmen eine plattformübergreifende Software entwickelt und sie kostenlos anbietet", erläutert Rannenberg. Das System wird auf Smartphones ebenso eingesetzt wie auf kleinen mobilen Rechnern. Android-Handys gibt es von Herstellern wie HTC, Samsung oder Sony Ericsson.
Android ist Open Source. Es ist also nicht nur kostenlos, sondern Anwender und Entwickler können es auch einsehen und verändern. Ein wesentlicher Vorteil von Open Source ist, dass Schwachstellen relativ schnell erkannt und beseitigt werden können. "Doch was auf dem Handy letztlich läuft, ist Sache des Herstellers", so Rannenberg. Zudem sei ein Betriebssystem für Handys sehr komplex. "Da kann man sich beim Programmieren schon mal vertun."
Inwieweit so entstandene Schwachstellen im Sinne des Open-Source-Gedankens von einer Gemeinschaft aus interessierten Programmierern entdeckt und offengelegt werden können, muss sich in der Praxis noch zeigen. Android ist schließlich noch recht jung. "Doch jetzt kommt der Massenmarkt", sagt Rannenberg. Es werde nicht mehr lange dauern, bis es entsprechende Handys auch im Supermarkt gibt. Und Anwender sollten sich dem Experten zufolge bewusst sein, dass ein Smartphone ein Gerät ist, das sehr viele persönliche Daten enthalten kann und zugleich mit der Offenheit des Internets arbeitet.
Warum stellt Google Android kostenlos zur Verfügung? "Google will Daten über die Nutzer, die für Werbezwecke interessant sein könnten oder die wiederum andere Google-Dienste ermöglichen", erklärt Kai Rannenberg. Das Unternehmensmotto könnte etwa wie folgt lauten: Ich schenke Dir meinen Dienst, Du gibst mir dafür Informationen über dich. Was mit ihren Daten geschieht, wissen Anwender nicht - sie müssen dem Unternehmen vertrauen oder auf seine Dienste verzichten.
Das gilt aber nicht nur für Google und Android, sondern auch für andere Anbieter und deren Systeme. Auch bei Apple und dem iPhone etwa wisse der Nutzer nicht, was mit seinen Daten passiert. "Eine umfassende und detaillierte Analyse habe ich da noch nicht gesehen", so Rannenberg. Allerdings habe Google aufgrund seiner Datensammelwut und der derzeitigen öffentlichen Diskussion darüber ein Imageproblem. Über den Erfolg von Android entscheide daher auch, ob das Unternehmen das Vertrauen der Verbraucher gewinnt.
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