Ärger beim Telefonieren: Was nervt am meisten?
Stand: 05.09.2024
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Für die allermeisten Deutschen ist Telefonieren mitunter Grund zum Ärgern. Am meisten nervt ein Anruf zur unpassenden Zeit: 41 Prozent fühlen sich durch Anrufe früh morgens oder spät abends gestört.
Insgesamt geben 91 Prozent an, sich beim Telefonieren gelegentlich zu ärgern – zum Beispiel über laute Hintergrundgeräusche, schlechte Netzqualität oder Telefonate über Lautsprecher. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Vergleichsportals Verivox.
Genervt von langen Gesprächen – und vom Lautsprecher
Als zweithäufigster Störfaktor nach unpassenden Anrufzeiten werden von 36 Prozent laute Hintergrundgeräusche genannt. Drittgrößtes Ärgernis: als überlang empfundene Gespräche (32 Prozent). Auch Telefonate über Lautsprecher werden recht häufig als störend empfunden (26 Prozent). Deutlich gelassener wird der Empfang von Sprachnachrichten bewertet: 17 Prozent der Befragten ärgern sich darüber, wenn jemand Sprachnachrichten versendet, anstatt zu telefonieren. Vergleichsweise wenige Menschen regen sich darüber auf, wenn jemand ein Gespräch schnell abwürgt (8 Prozent) oder spontan und ohne Vorankündigung anruft (9 Prozent). Ebenfalls 9 Prozent geben an, sich nicht beim Telefonieren zu ärgern.
Jeder Dritte ärgert sich über schlechte Netzqualität
Abbrechende Gespräche aufgrund schlechter Netzverbindungen stören insgesamt 30 Prozent der Befragten. Übergreifend ist das nur der vierthöchste Wert – doch für junge Menschen bis 29 Jahre ist kein anderes Ärgernis so bedeutsam wie dieses: Mit 39 Prozent belegen die Netzprobleme Platz 1 der Ärgernis-Hitliste in dieser Altersgruppe. "Für fast jeden Dritten bleiben abbrechende Gespräche und schlechte Netzqualität ein anhaltendes Ärgernis", sagt Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox. "Das verwundert nicht, denn noch immer kämpfen 74 Prozent der Deutschen mit Funklöchern. Das hatte eine Verivox-Umfrage im April gezeigt."
Unangekündigte Anrufe: Störfaktor vor allem für Jüngere
Als zweitwichtigsten Störfaktor nennt die jüngste Altersgruppe Anrufe mit lauten Hintergrundgeräuschen. Auffällig ist weiterhin, dass unangekündigte Anrufe junge Menschen fast viermal mehr stören als Seniorinnen und Senioren. Bei Befragten über 60 Jahren empfindet jeder Zweite (50 Prozent) einen Anruf früh morgens oder spät abends als ärgerlich – das ist mit Abstand der wichtigste Störfaktor in dieser Altersgruppe. Unter jungen Menschen stört das nur ein Drittel. 29 Prozent der Senioren ärgern sich darüber, wenn ihr Gesprächspartner den Lautsprecher einschaltet und nebenbei andere Dinge erledigt. Dies monieren nur 19 Prozent der jüngsten Befragten.
Die Hälfte der Deutschen telefoniert bevorzugt mobil
Verivox hat außerdem gefragt, auf welchem Weg die Deutschen im Regelfall telefonieren. 51 Prozent der Deutschen führen private Telefonate üblicherweise per Handy. Davon nutzen 41 Prozent das Handy ganz klassisch, also über Mobilfunk; 10 Prozent bevorzugen in der Regel einen Datendienst wie WhatsApp oder FaceTime. In fast allen Altersgruppen ist das Mobiltelefon erste Wahl – bei jungen Menschen bis 29 Jahre sind es sogar 70 Prozent, die bevorzugt das Handy nutzen.
Nur bei Menschen über 60 Jahren sehen die Nutzungsvorlieben anders aus: Für Seniorinnen und Senioren ist das Festnetztelefon fast doppelt so häufig erste Wahl wie im bundesdeutschen Schnitt (40 zu 21 Prozent). Gut jeder Fünfte (22 Prozent) hat nach eigenen Angaben keinen bevorzugten Weg beim Telefonieren – ältere Menschen sagen das am häufigsten.
Methodik
Die verwendeten Daten basieren auf einer Online-Umfrage der Innofact AG im Auftrag von Verivox, an der im Mai 2024 insgesamt 1.001 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren teilnahmen. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit. Gefragt wurde: "Wenn Sie privat telefonieren, auf welchem Weg tun Sie das üblicherweise? – Worüber ärgern Sie sich beim Telefonieren am meisten? Sie können bis zu drei Aspekte unter 10 Antwortmöglichkeiten auswählen."