3D-Bildschirm speziell für Smartphones entwickelt
Stand: 21.03.2013
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Berlin - Einen 3D-Bildschirm, der sich besonders gut für Smartphones und andere kleine Geräte wie Uhren eignet, haben Forscher des Computerherstellers Hewlett-Packard (HP) entwickelt. Dafür nutzten sie eine neuartige Technik zur Darstellung der dreidimensionalen Bilder, wie die Forscher um David Fattal im britischen Fachblatt "Nature" berichten. Ihr Bildschirm könne farbige 3D-Bilder sowie einfache Animationen anzeigen. Eine 3D-Brille sei nicht nötig, um den Effekt zu sehen.
Der Bildschirm selbst sei transparent, berichten die Wissenschaftler. Darauf befänden sich viele kleine Pixel, die das Licht reflektierten. Sie sind mit winzigen Rillen versehen und werfen einfallendes Licht so jeweils in eine bestimmte Richtung zurück.
Dadurch ergeben sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln andere Bilder. Der 3D-Effekt entsteht, weil die beiden Augen eines Menschen jeweils ein leicht verschobenes Bild wahrnehmen. Das Gehirn setzt diese Eindrücke zu dem dreidimensionalen Bild zusammen.
So funktionieren auch andere 3D-Bildschirme. Doch normalerweise erzielen sie den 3D-Effekt mit Hilfe einer Linse, die über den Bildschirm gelegt wird und die Lichtstrahlen in unterschiedliche Richtungen lenkt. Diese Linsen seien einige Millimeter dick, deutlich dicker als das von den HP-Forschern entwickelte Modell, erklärte Ingenieur Markus Fratz von Fraunhofer Institut. Das sei in etwa vergleichbar damit, statt Kontaktlinsen nur ein hauchdünnes Raster zu verwenden. So ließen sich besonders dünne Displays herstellen. "Was sie schön gelöst haben, ist die Bildschirmdicke. Also das möglichst dünn hinzubekommen", sagte Fratz, der für das Fraunhofer Institut 3D-Bildschirme entwickelt.
Für die Verwendung in Smartphones sei ein dünnerer Bildschirm von Vorteil. Denn die meisten herkömmlichen 3D-Bildschirme seien für Handys oder andere Mobilgeräte ungeeignet, urteilten die Forscher von HP. Bei ihrem Bildschirm könnten die Pixel individuell gesteuert werden. So könne vermieden werden, dass dreidimensionale Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln anders aussehen oder die Konturen verschwimmen.
Andere Probleme blieben allerdings bestehen, sagte Fratz. So brauchten 3D-Displays eine sehr hohe Auflösung, um scharfe Bilder darzustellen. Das liegt daran, dass je nach Blickwinkel jeweils nur ein Teil der Pixel sichtbar ist. Ihr Display könne hoch auflösende zweidimensionale Bilder und 3D-Bilder in niedriger Auflösung gemeinsam anzeigen, schränken die HP-Wissenschaftler ein.