0190-Abzocke: Die neuesten Tricks der Anbieter
Stand: 25.04.2003
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Die Anbieter von 0190-Nummern versuchen mit immer neuen Abzockertricks, arglosen Handy-Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dabei bauen sie auf die Neugier und das ganz normale Telefonverhalten der Menschen. Das Telekommunikationsmagazin "connect" entlarvt in seiner aktuellen Ausgabe (Heft 5/2003) zahlreiche Tricks.
So verschlüsseln die Anbieter etwa die verräterische 0190-Nummer. Mit einer Auslandskennzahl oder mit Trennstrichen versehen ist die teure Nummer auf den ersten Blick nicht erkennbar. Ein gemeiner Trick ist auch das Versenden einer Mitleid erregenden SMS mit Texten wie: "Ich brauche Deine Hilfe, bitte ruf mich schnell an!" Aus Angst und Besorgnis rufen viele sofort zurück. Gegen diesen geschmacklosen Abzockertrick kann man sich gut wehren, wenn alle wichtigen Nummern mit Namen im Adressbuch des Handys gespeichert sind, rät "connect".
Aber nicht nur per SMS wollen die Anbieter Kasse machen: Neuerdings telefonieren Computer ganze Blöcke von Mobilfunknummern ab und legen nach einer Sekunde wieder auf. Auf dem Handy-Display erscheint der Vermerk "Anruf in Abwesenheit". Wer zurückruft, zahlt - und das für eine völlig sinnlose Bandansage. Moderne Geräte mit Rückruffunktion unterstützen diese Tricks, weil die Nutzer beim Rückruf gar nicht auf die Nummer achten. Sogar auf Kleinanzeigen reagieren diese Unternehmen: Wer eine Wohnungsannonce schaltet, sollte sich nicht wundern, wenn er eine Traumwohnung per SMS angeboten bekommt. Die Rückrufnummer ist eine teure 0190-Nummer. Oder es wird eine Reaktion des Empfängers mit gefälschten Bestätigungen provoziert: "Ihre Registrierung war erfolgreich. Ab heute erhalten Sie jeden Tag Werbebotschaften per SMS. Wenn Sie nicht einverstanden sind, schicken Sie eine SMS an...".
Zur Vorsicht rät "connect" auch bei scheinbar seriösen Diensten, wie etwa bei TV-Shows wie "Deutschland sucht den Superstar". Denn: Die eingeblendeten Kosten für einen Anruf dieser 0137-Nummer gelten nur für Anrufe aus dem Festnetz. Wer per Handy mitmachen will, zahlt deutlich mehr. Dabei kommen über 50 Prozent der 0137-Anrufe von Handys. Eine detaillierte Tariftabelle mit allen gängigen Sonderrufnummern, die auch fürs Handy gilt, bietet connect in der aktuellen Ausgabe 5/2003.
Grundsätzlich gilt: Nicht auf 0190-SMS und -Anrufe reagieren. Erstens fallen Gebühren an und zweitens erhält der Anbieter eine Bestätigung, dass die Nummer aktiv ist. Sinnvoll ist zudem, sein Handy für den Gebrauch von Premium-Nummern sperren zu lassen. Und damit die Neugierde nicht siegt, hat "connect" ausprobiert, welche Dienstleistungen hinter teuren 0190-Nummern stecken. Ab sofort stehen im Internet unter http://www.connect.de/d/22798 kostenlos verschiedene Sounddateien zum Anhören bereit.