Überweisung
Ob zum Bezahlen von Rechnungen oder zum Auszahlen von Gehältern – im bargeldlosen Zahlungsverkehr sind Überweisungen das gängigste Verfahren, um Geld von einem Girokonto auf ein anderes zu transferieren. Täglich werden in Deutschland mehr als 170.000 Überweisungen in Auftrag gegeben. Dennoch gibt es einige Dinge, die beachtet werden sollten, um unnötige Kosten und das ein oder andere Ärgernis zu verhindern.
- Überweisung – so geht‘s
- Auslandsüberweisung: Schnell und einfach mit IBAN und SEPA
- Überweisungen außerhalb der SEPA-Zone
- Überweisungsdauer in Deutschland
- Überweisungsdauer in der SEPA-Zone
- Sonstige Überweisungsverfahren
- Fehlerhafte Überweisung zurückholen
- Korrekte Überweisung zurückholen ist nicht möglich
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Überweisungen im SEPA-Raum sind genauso schnell und günstig wie innerhalb Deutschlands. Auslandsüberweisungen weltweit dauern länger und können bis zu zehn Prozent des Überweisungsbetrags kosten.
- Für eine beleghafte Überweisung müssen Kunden einen Überweisungsschein ausfüllen und bei der Bank abgeben. Dauer: Maximal zwei Geschäftstage.
- Eine beleglose Überweisung kann der Kunde elektronisch am Terminal oder mit Online-Banking erledigen. Dauer: Maximal ein Geschäftstag (bei Einreichung vor der Annahmefrist).
- Fehlerhafte Überweisungen können Sie zurückholen, für korrekt ausgefüllte müssen Sie rechtliche Schritte einleiten.
Überweisung – so geht‘s
Früher mussten Kunden Überweisungen als Überweisungsauftrag am Schalter bei den Bankberatern persönlich aufgeben. Heutzutage bieten sich mehrere Möglichkeiten.
- Nach wie vor kann bei der Bank ein Überweisungsträger ausgefüllt und somit eine beleghafte Überweisung durch das Bankenpersonal vorgenommen werden. Die Bank erhält dabei den Auftrag, Zahlungen vom Girokonto des Kunden auf ein anderes zu leisten.
- Es ist inzwischen aber auch möglich, einen Überweisungsauftrag elektronisch als sogenannte beleglose Überweisung durchzuführen. Dies macht der Kunde weitgehend selbst – entweder am Terminal in der Bank oder via Online-Banking ohne Beteiligung der Bankberater.
Jede Überweisung ist als Buchung auf dem Kontoauszug zu sehen. Dadurch können alle Bewegungen auf dem Girokonto nachvollzogen werden Dies ist nötig, um fehlerhafte Buchungen rückgängig machen zu können. Es lohnt sich, die Auszüge regelmäßig zu prüfen.
Auslandsüberweisung: Schnell und einfach mit IBAN und SEPA
Seit ihrer Einführung 2014 lösten IBAN und BIC die altbekannten Kontonummer und Bankleitzahl langsam ab. Dies begründet sich in der EU-Verordnung zum SEPA-Verfahren, welches Zahlungen innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) vereinheitlichen und damit schneller und günstiger machen soll. Dank dem standardisierten SEPA-Verfahren und der einheitlichen Euro-Währung sind SEPA-Auslandsüberweisungen wie inländische Überweisungen fast kostenlos.
Überweisungen außerhalb der SEPA-Zone
Anders ist es bei Auslandsüberweisungen außerhalb des EWR und in Fremdwährung. Diese können um einiges teurer werden als SEPA-Überweisungen. Das liegt vor allem daran, dass es in den verschiedenen Ländern keine IBAN gibt und Kontonummer und Bankleitzahlen auf unterschiedliche Weise dargestellt werden. Dementsprechend werden unterschiedliche Vorgehensweisen genutzt und damit der Aufwand einer Auslandsüberweisung erhöht. Hinzu kommt noch die Umrechnung in eine andere Währung, welche den Banken Kosten verursacht, die sie in Form von Gebühren an den Überweisenden abgibt. Je nach Wechselkurs und ausführender Bank können sie bis zu zehn Prozent vom Überweisungsbetrag ausmachen.
Überweisungsdauer in Deutschland
Die Dauer einer Überweisung variiert je nach dem, ob es sich um eine beleglose oder eine beleghafte Überweisung handelt:
- Beleglose Überweisungen dürfen seit 2012 nicht mehr als einen Geschäftstag dauern, sofern sie vor der Annahmefrist, welche je nach Bank zwischen 14:00 und 18:00 liegt, getätigt wurden.
- Bei beleghaften Überweisungen sind es zwei Geschäftstage.
Überweisungsdauer in der SEPA-Zone
Seit der Einführung von SEPA, IBAN und BIC dürfen Auslandsüberweisungen innerhalb der SEPA-Zone nicht später als am darauffolgenden Geschäftstag beim Empfänger ankommen. Bei Auslandsüberweisungen in Fremdwährung innerhalb der EU kann die Dauer bis zu vier Tagen betragen.
Sonstige Überweisungsverfahren
Neben der Banküberweisung gibt es auch noch weitere Bezahlverfahren, welche versprechen, besonders schnell zu sein. Dazu zählen verschiedene Dienste, wie beispielsweise die Sofortüberweisung über eine Online-Plattform. Zahlende sollten dabei jedoch immer besonders auf Sicherheit achten und die eigenen Bankdaten nicht unüberlegt weitergeben.
Fehlerhafte Überweisung zurückholen
Das Zurückholen einer Überweisung ist nicht ganz unkompliziert. Einfach zurückbuchen kann der Auftraggeber sie leider nicht.
Handelt es sich um eine fehlerhafte Überweisung, beispielsweise mit einem Zahlendreher, welche an den falschen Empfänger übermittelt wurde, so gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sobald der Auftraggeber den Fehler bemerkt, sollte er die Bank kontaktieren. Die meisten Banken können die Zahlung stornieren, wenn sie sich noch in deren System und noch nicht bei der Empfängerbank befindet. Ist sie jedoch bereits beim Empfänger angekommen, so muss dieser kontaktiert und zum Zurückbuchen der Überweisung aufgefordert werden – sofern diese wirklich inkorrekt war. Der Vorgang ist recht aufwendig, erfordert das Wohlwollen von Haus- und Empfängerbank und ist in der Regel mit entsprechend hohen Kosten verbunden.
Korrekte Überweisung zurückholen ist nicht möglich
Ist die Überweisung korrekt ausgeführt worden, so ist es nicht möglich, sie zurückzubekommen. Ein kleines Beispiel: Online-Einkäufe werden häufig per Überweisung bezahlt. Handelt es sich nun um einen betrügerischen Händler, so kann es passieren, dass die Ware nie beim Käufer ankommt – das Geld jedoch ist weg. In einem solchen Fall ist es meistens nicht möglich, das Geld auf eigene Faust wiederzubekommen, und es sollten rechtliche Schritte eingeleitet werden.
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