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Was ist Geld?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Die offizielle Definition lautet, dass es sich bei Geld um ein anerkanntes Tausch- und Zahlungsmittel handelt. Hier liegt der Unterschied zu Kryptowährungen. Diese sind nicht allgemein anerkannt. Während jeder eine Kryptowährung ins Leben rufen kann, haben bei „klassischem“ Geld, den nationalen Währungen, nur die Notenbanken das Recht, Scheine zu drucken und Münzen zu prägen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ausgabe von Geld obliegt den nationalen Notenbanken.
  • Geld dient als Zahlungsmittel, Wertaufbewahrungsmittel und Wertmaßstab.
  • Die Notenbanken können durch die Regulierung der in Umlauf befindlichen Geldmenge die Wirtschaft steuern.
  • Neben Bargeld kommt auch dem Giralgeld eine wichtige Bedeutung zu.

Wann kam Geld in Umlauf?

Die ersten Münzen wurden im siebten Jahrhundert vor Christus von den Lydern geprägt. Bis dahin wurde unter anderem mit Getreide bezahlt. Münzen hatten den Vorteil, dass sie absolut identisch waren und nur gezählt, nicht mehr gewogen werden mussten.

In China im 11. Jahrhundert wurden die ersten Banknoten gedruckt, die eine bestimmte Menge an Münzen als Gegenwert hatten. In Europa kamen erstmals im 14. Jahrhundert in Italien Banknoten auf.

Das erste Falschgeld fand bereits 2.000 vor Christus in China Erwähnung. Damals wurden Muscheln, ein gängiges Zahlungsmittel, aus Knochen oder Jade gefälscht und als echte Muscheln zum Bezahlen genutzt.

Welche Aufgaben hat Geld?

Die Aufgabe von Geld ist auf den ersten Blick klar umrissen. Auch wenn Kreditkarten immer häufiger beim Bezahlen zum Einsatz kommen, dient Geld zunächst in barer Form dazu, Güter zu erwerben, zum Beispiel die Brötchen beim Bäcker zu bezahlen. Die Aufgaben von Geld gehen aber noch weiter:

  • Geld hat die Funktion als Zahlungsmittel. Der Erwerber bezahlt damit eine Ware oder Dienstleistung. Es dient auch dazu, Schulden zurückzuführen.
  • Geld dient als Wertaufbewahrungsmittel. Innerhalb einer Volkswirtschaft spiegelt Geld den Wert einer Ware oder Dienstleistung wider. Wer Geld aufbewahrt, bewahrt einen Wert auf.
  • Geld dient auch als Wertmaßstab. Es gibt die Kaufkraft innerhalb von einer Volkswirtschaft wieder. Müssen Verbraucher für eine identische Ware im Laufe der Zeit mehr Geld bezahlen, lässt sich daran ein Kaufkraftverlust messen.

Wie entsteht Geld?

Auf diese Frage gibt es zwei Antworten, abhängig von der Art des Geldes, um das es geht. Die Volkswirtschaftslehre unterscheidet zwei Geldarten.

Zum einen gibt es Bargeld, das jeder in der Hosentasche oder im Portemonnaie mit sich trägt. Bargeld entsteht dadurch, dass die nationalen Notenbanken die Münzprägen und Druckereien des Landes beauftragen, Münzen zu prägen oder Banknoten zu drucken. Die Notenbanken haben damit Einfluss auf die Wirtschaft. Vereinfacht formuliert: Bringen sie mehr Geld in Umlauf, kann mehr konsumiert werden, andererseits steigt die Inflation. Entziehen sie dem Wirtschaftskreislauf Geld, sinkt theoretisch die Konsumquote. Zu dem Zentralbankgeld zählen auch die Einlagen der Geschäftsbanken bei den Zentralbanken.

Neben Bargeld nutzen wir aber auch kontinuierlich steigend Buchgeld, sogenanntes Giralgeld. Buchgeld kann von den Banken geschaffen werden. Eine Bank vergibt einen Kredit an einen Autokäufer. Der Darlehensnehmer überweist den Kaufpreis eines Autos an den Händler. Obwohl kein Geld „in echt“ den Eigentümer wechselte, wurde ein nicht-physischer Geldbetrag geschaffen.

Wie wird der Geldbestand gemessen?

Die Volkswirtschaftslehre unterscheidet vier Geldmengenaggregate, M0, M1, M2 und M3.

  • M0: Die Geldmenge M0, das Basisgeld, bezeichnet das Zentralbankgeld, welches sich nicht in Umlauf befindet.
  • M1: Unter der Geldmenge M1 versteht man das in Umlauf befindliche Bargeld und die Sichteinlagen. Sichteinlagen umfassen täglich fällige Gelder, Guthaben auf Girokonten und Tagesgeldkonten.
  • M2: Die Geldmenge M2 setzt sich aus M1, Einlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist (Sparbücher) und Termingeldern mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren.
  • Die Geldmenge M3 schließt neben der Geldmenge M2 noch Repogeschäfte, Anteile von Geldmarktfonds, Geldmarkttitel und Bankschuldverschreibungen mit einer Laufzeit von maximal zwei Jahren ein.

Eine hundertprozentig genaue Messung der jeweiligen Geldmenge ist nicht möglich, da die Grenzen teilweise fließend sind. Repogeschäfte beispielsweise, ein Geschäft zwischen einer Bank und einer Nichtbank mit Rückkaufsvereinbarung, dem ein Wertpapier zugrunde liegt, verwischt die Grenzen ebenfalls. Die Berechnung der Geldmengen fällt international gesehen unterschiedlich aus. In der Schweiz und den USA werden andere Kriterien zugrunde gelegt, als in Deutschland. Die USA publizieren die Geldmenge M3 nicht mehr.

Buchgeld gewinnt immer mehr an Bedeutung

Durch den Zuwachs im bargeldlosen Zahlungsverkehr gewinnt Buch- oder Giralgeld immer mehr an Bedeutung. Während in Deutschland kleinere Geldbeträge immer noch in bar entrichtet werden, ist es in England oder Skandinavien schon lange üblich, auch den „Coffee to go“ mit der Kreditkarte zu bezahlen. Schweden haben im Schnitt weniger als einmal in der Woche noch Kontakt mit Bargeld.