Was Senioren bei ihrer Bank wichtig ist
Stand: 27.07.2020
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Senioren sind für Banken eine immer wichtiger werdende Kundengruppe. Schon heute ist mehr als jeder vierte Deutsche über 60. In zehn Jahren wird schon mehr als ein Drittel der Bevölkerung über dieser Altersgrenze liegen. Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat untersucht, wie die ältere Generation ihre Bankgeschäfte erledigt und was ihnen bei ihrer Bank besonders wichtig ist.
Mehrheit kümmert sich gern um eigene Finanzen
Für die Studie hat der Bankenverband im April und Mai 1.428 in Deutschland lebende Erwachsene befragt, darunter 755 Senioren über 60 Jahre. Eine Mehrheit der Senioren zeigte sich dabei interessiert an Themen rund um Finanzen und Geldangelegenheiten. 58 Prozent der Über-60-Jährigen macht es Spaß, sich um ihre Geldangelegenheiten zu kümmern, und ebenso viele sagen selbstbewusst, sich in Finanzfragen gut auszukennen.
Damit sind Senioren nicht weniger affin, wenn es um Geld und Finanzen geht, als die jüngeren Erwerbsfähigen (18- bis 59-Jährige). Von diesen sagen zwar noch etwas mehr, dass sie Spaß an Geldangelegenheiten hätten (62 Prozent), dafür kennen sich nach eigener Einschätzung etwas weniger in Finanzfragen aus (56 Prozent).
Allerdings empfinden Senioren Geldanlagen und Bankgeschäfte häufiger als kompliziert. Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Senioren nehmen Finanz- und Bankangelegenheiten als eher komplex wahr. Bei den 18- bis 59- Jährigen sieht das mit 56 Prozent eine deutliche Mehrheit ebenso.
Eine gute Bank ist freundlich, günstig, gut erreichbar
Bei den Erwartungen an ihre Bank sind sich Senioren und die übrigen Befragten in mehreren Punkten einig: Beide Kundengruppen legen besonders hohen Wert auf freundliche Mitarbeiter (94 beziehungsweise 92 Prozent) und günstige Dienstleistungen (je 84 Prozent).
Größeren Wert als die 18- bis 59-Jährigen legen Senioren auf die gute Erreichbarkeit der Filiale (86 gegenüber 77 Prozent) und die persönliche Beratung (80 gegenüber 75 Prozent). Dagegen ist jüngeren Befragten sicheres Online-Banking deutlich wichtiger als Senioren. Gut die Hälfte der Über-60-Jährigen findet das wichtig oder sehr wichtig, unter den übrigen Befragten sind es stolze 86 Prozent.
Immer mehr erledigen ihre Bankgeschäfte online
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass der digitale Wandel im Bankgeschäft auch unter älteren Kundengruppen immer weiter voranschreitet. Besuchten 2001 noch über 80 Prozent der Deutschen die Filiale ihrer Bank mindestens einmal im Monat, sind es mittlerweile nur noch 44 Prozent.
Am Bankschalter persönlich mit einem Mitarbeiter sprechen Filialbesucher dabei noch seltener: Nur 21 Prozent der Senioren und 16 Prozent der unter 60-Jährigen geben an, einmal im Monat Bankangelegenheiten persönlich am Schalter zu erledigen.
Spiegelbildlich zum Rückgang der Filialbesuche hat das Online-Banking erheblich an Boden gutgemacht: Mit 46 Prozent nutzt inzwischen fast jeder zweite Bankkunde über 60 Online- oder Mobile-Banking. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2014, als lediglich ein Drittel der Senioren (33 Prozent) das von sich sagte.