Umfrage: Ein Drittel verschweigt in der Beziehung den eigenen Verdienst
Stand: 16.08.2021
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
In vielen Partnerschaften wird nicht offen über Geld gesprochen. Das zeigt eine gemeinsame Umfrage von Verivox und der Online-Partnervermittlung Parship, an der 3.832 Frauen und Männer auf Partnersuche teilgenommen haben. 34 Prozent davon verraten selbst in einer festen Beziehung nicht, wie viel sie verdienen und sogar mehr als die Hälfte betrachtet das eigene Vermögen als Verschlusssache. Laufende Kredite hingegen sehen viele vergleichsweise entspannt.
Nicht alle Paare sprechen offen über Geld
Die Befragten sollten angeben, wie offen sie in ihrer letzten festen Beziehung über Finanzielles gesprochen haben. Nur 66 Prozent haben ihrem Partner verraten, wie viel sie verdienen. Ein Drittel behielt das lieber für sich. Noch diskreter sind die Menschen in Bezug auf ihr Vermögen. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Befragten lässt lieber im Dunkeln, wie viel Geld und Vermögenswerte sie insgesamt besitzen.
Bei den Jüngeren unter 30 Jahren ist der Anteil der Befragten, die in ihrer letzten Beziehung offen über ihre finanzielle Situation gesprochen haben, am niedrigsten. Allerdings hatten in dieser Altersgruppe auch besonders viele bislang noch keine langfristige Beziehung. Am offensten gehen Ältere von 50 bis 59 Jahren in ihren Partnerschaften mit den eigenen Finanzen um. Doch selbst in dieser Altersgruppe verschweigt mehr als ein Viertel ihr Einkommen und kaum mehr als die Hälfte spricht offen über die Höhe ihres Vermögens.
Kredite sind für Viele kein Grund für Heimlichkeiten
Hingegen reden 28 Prozent der Befragten in der Beziehung über ihre bestehenden Kredite. Das spricht für eine ziemlich große Offenheit bei diesem Thema. Laut einer Studie des Bankenfachverbands haben insgesamt 35 Prozent aller Deutschen laufende Konsumenten- und Ratenkredite. Offene Immobilienkredite gibt es laut Statistischem Bundesamt in etwa jedem vierten Haushalt.
„Immobilien, aber auch höherpreisige Konsumgüter wie Autos oder Möbel mit einem Kredit zu finanzieren, ist für viele Verbraucherinnen und Verbraucher völlig normal und selbstverständlich. Darum haben sie auch wenig Scheu, in ihrer Partnerschaft offen darüber zu reden“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH.
Auch hochsensible Bankdaten nicht immer tabu
Doch wie gehen die Menschen mit ihren besonders schützenswerten Bankdaten um? Immerhin 16 Prozent haben ihrer letzten Partnerin beziehungsweise ihrem letzten Partner die Geheimnummer der eigenen Bank- oder Kreditkarte mitgeteilt, 12 Prozent gaben die Login-Daten zum Onlinebanking ihres Girokontos preis. Beides spricht für großes Vertrauen, denn theoretisch ließe sich mit diesen Informationen das Konto leerräumen.
„Grundsätzlich sollte man hochsensible Daten wie die PIN der Bankkarte oder den Login zum Onlinebanking möglichst nicht weitergeben“, sagt Oliver Maier. „Wer es in einer Partnerschaft doch tut, sollte daran denken, die Zugangsdaten zum Konto wieder zu ändern, falls die Beziehung zerbricht.“ Dasselbe gilt für die Geheimnummer der Girocard oder Kreditkarte. Bei vielen Banken können Kunden ihre Geheimzahl einfach selbst am Geldautomaten ändern.
Methodik
Verivox und Parship haben im April 2021 insgesamt 3.832 Parship-Mitglieder ab 18 Jahren online gefragt: Denk einmal an deine letzte langfristige Beziehung zurück: Welche der folgenden Informationen hast du deiner damaligen Partnerin beziehungsweise deinem damaligen Partner mitgeteilt?