Sparkassen: Hauseigene EC-Kartenproduktion wird eingestellt
Stand: 18.04.2017
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München/Stuttgart – Wegen hoher Kosten stellen die Sparkassen die interne Produktion von EC-Karten ein. Die Produktion in der Fabrik in Gmund am Tegernsee, wird ab dem 1. Juli stillgelegt, wie der Deutsche Sparkassenverlag (DSV) in Stuttgart auf Anfrage erklärte.
Für Bankkunden ändert sich nichts
Die "SparkassenCard" und andere Karten der kommunalen Geldhäuser zählen in Deutschland zu den gängigsten Zahlungsmitteln. Insgesamt sind laut Sparkassenverlag etwa 50 Millionen Stück im Umlauf. Für Bankkunden dürfte der interne Produktionsstopp jedoch nichts ändern: Die Sparkassen kündigten an, ihre Karten künftig über mehrere Zulieferer zu beziehen.
Schließung des Produktionsstandortes
Die 80 Mitarbeiter Gmund am Tegernsee stellten bislang in einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem Münchner Konzern Giesecke & Devrient zwischen 10 und 15 Millionen Karten jährlich her. Das Gemeinschaftsunternehmen Electronic Payment Cards schreibt rote Zahlen. Um die drohende Insolvenz abzuwenden, übernimmt Giesecke & Devrient den bisherigen 51-Prozent-Anteil des Sparkassenverlags. Der Konzern teilte mit, eine sozialverträgliche Schließung des Geschäftsbetriebs durchzuführen. Seit April liegt ein Sozialplan für die Belegschaft vor. Mitarbeiter, die noch keine neue Stelle gefunden haben, können am 1. Juli in eine Transfergesellschaft wechseln.
Banken sparen Produktionskosten wegen Niederigzinsphase
Die Sparkassen sehen sich wegen tiefer Zinsen und des Wettbewerbs in der Bankbranche "gezwungen, bessere Einkaufspreise zu erzielen", heißt es in der Stellungnahme des DSV. Banken leiden allgemein unter den Niedrigzinsen, da diese ihre Zinserträge belasten.