Griechenland: Weitere Reformen nur mit Reduzierung der Schulden
Stand: 10.04.2017
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Athen - Erst wenn Griechenlands Gläubiger die vereinbarten Maßnahmen zur Erleichterungen bei der Schuldentilgung umsetzen, will die Regierung um Tsipras weitere Reformen durchführen. „Ohne mittelfristige Maßnahmen für die Reduzierung der Schulden wird es keine Umsetzung von (Spar-) Maßnahmen in die Tat geben“, sagte Tsipras. Die Gläubiger hatten in den vergangenen Monaten wiederholt erklärt, sie werden sich mit diesem Thema 2018 befassen.
Tsipras wandte sich nach Einschätzung von Analysten in Athen mit seinen Äußerungen an den linken Flügel seiner Partei, der mit dem Einlenken Athens am Freitag bei der Sitzung der Eurogruppe in Malta nicht zufrieden sei. Griechenlands Finanzminister Euklid Tsakalotos hatte neuen Einschnitten im Rentensystem 2019 und einer Senkung des Steuerfreibetrags ab 2020 zugestimmt. Insgesamt geht es um weitere Sparmaßnahmen in Höhe von 3,6 Milliarden Euro. Das ist Voraussetzung dafür, dass die Gläubiger Griechenland weiter unter die Arme greifen.
Tsipras ist mit seiner Forderung für Maßnahmen zur Reduzierung des griechischen Schuldenberges 2018 auf der gleichen Linie wie der Internationale Währungsfonds (IWF). Seine Experten sind nämlich überzeugt, ohne eine Streckung der Zahlungsfristen und Senkung der Zinsen werde Griechenland nie aus der Krise herauskommen. Darüber verhandeln zurzeit der IWF und Entscheidungsträger der EU.
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