Commerzbank: Einigung mit Betriebsrat wegen Jobabbau
Stand: 14.07.2017
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Frankfurt - Arbeitnehmervertreter und Commerzbank sind sich einige geworden, wie der Stellenabbau von statten gehen soll. Ein entsprechendes Rahmenprogramm liegt jetzt vor. Kernpunkte der Verhandlungen waren unter anderem die Höhe der Abfindungen für Mitarbeiter, die die Bank freiwillig verlassen und die Vorruhestandsregelungen.
Die teilverstaatlichte Commerzbank hatte im Herbst angekündigt, bis zum Jahr 2020 insgesamt 9600 Vollzeitstellen zu streichen, ohne das Filialnetz auszudünnen. Etwa 1650 Stellen waren bis Ende März bereits weggefallen, auf Vollzeitbasis waren noch 41 600 Menschen bei der Bank beschäftigt. Bis zum Jahr 2020 plant das Institut mit einem Stammpersonal von rund 36 000 Vollzeitstellen.
Betriebsbedingte Kündigungen will Deutschlands zweitgrößte Privatbank vermeiden, schließt sie aber nicht völlig aus. Zunächst müssten die anderen Maßnahmen der Vereinbarung ausgeschöpft sein.
Konzernbetriebsratschef Uwe Tschäge erklärte, Ziel sei es, die Härten des Stellenabbaus abzufedern, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden und verbleibenden Mitarbeitern gute Arbeitsplätze zu sichern. "Mit den getroffenen Vereinbarungen sind wir auf einem guten Weg und werden dies in den weiteren Verhandlungen ausbauen."
Zahlen zu betroffenen Konzernbereichen und Regionen nannte die Bank nicht. Treffen wird die Schrumpfkur nach früheren Angaben vor allem Deutschland. Die Details des Stellenabbaus sollen nun in den kommenden Monaten beraten werden. Ziel sei es, die Verhandlungen bis Ende des Jahres abzuschließen.
Die Commerzbank hatte bereits Mitte Juni die Rechnung für den Stellenabbau präsentiert: 810 Millionen Euro stellt sie für Abfindungen und andere Kosten zurück. Das reißt im zweiten Quartal ein dickes Loch in die Bilanz - die Commerzbank hat die Investoren bereits auf einen Verlust vorbereitet. Die genauen Zahlen legt sie am 2. August vor.
Das Institut leidet wie viele andere Banken unter den niedrigen Zinsen, die die Einnahmen schmälern. Hinzu kommen hausgemachte Probleme wie faule Schiffskredite angesichts der Krise der Container-Reedereien. Im vergangenen Jahr war der Gewinn von zuvor
1,1 Milliarden Euro auf 279 Millionen Euro eingebrochen. In diesem Jahr soll trotz des teuren Stellenabbaus ebenfalls eine schwarze Zahl herauskommen.