Brexit: EZB mahnt britische Banken zur Eile
Stand: 12.04.2017
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Frankfurt/Main - Die Europäische Zentralbank empfiehlt den in London ansässige Banken dringend, sich aus dem Brexit vorzubereiten. Denn die Finanzhäuser brauchen einen Sitz samt Banklizenz in der EU, wenn sie nach dem Austritt Großbritanniens weiter Geschäfte in der Gemeinschaft machen wollen. „Sie sollten entsprechend planen, um ihre Lizenz fristgerecht zu erhalten“», erklärte die Aufsichtsbehörde. Die EZB warnte gleichzeitig: „Die Voraussetzungen für eine gut funktionierende Bank müssen erfüllt sein, bevor eine Institution irgendwelche Bankgeschäfte in der Eurozone tätigen darf.“
Großbritannien hatte Ende März offiziell die Scheidung von der EU eingereicht. Nun läuft eine zweijährige Frist, in der geklärt werden muss, wie genau die Ehe gelöst wird. Die EU-Mitgliedschaft Großbritanniens endet dann voraussichtlich im März 2019.
„Es dauert üblicherweise sechs Monate von der Einreichung eines vollständigen Antrags bis zur Entscheidung über eine Lizenz», erklärte die EZB. Die Anträge würden nach ihrem Eingang bearbeitet. Spätestens erfolge eine Entscheidung binnen zwölf Monaten.
Die Aufsichtsbehörde stellte klar, dass es nicht reicht, wenn Banken nur Briefkastenfirmen in der EU installierten und die Geschäfte dann weiter von London aus betrieben. „Alle wesentlichen Risiken müssen lokal verantwortet werden“, schrieb die EZB. Das bedeute auch, dass die Banken vor Ort über die nötigen Mitarbeiter verfügen müssten. So werden Frankfurt gute Chancen zugeschrieben, zu den Gewinnern des Brexit zu gehören. „Die EZB ist komplett neutral in Sachen Standort“, stellte die in der Stadt am Main sitzende Behörde aber klar.