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Der TecDAX stellt innerhalb der DAX-Gruppe den Index für Technologiewerte dar. Er wurde als Nachfolger des früheren Nemax50 (Neuer Markt Index) im März 2003 begründet. Da DAX30, MDAX und SDAX seit dem 30.9.2018 keine branchenspezifischen Beschränkungen mehr haben, kann es durchaus sein, dass ein Unternehmen sowohl im TecDAX als auch in einem der drei anderen Indizes erscheint. Dies gilt beispielsweise für SAP oder die Deutsche Telekom.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Die Zulassungskriterien für den TecDAX
  3. Kursfeststellung
  4. Rückblick: die Dotcom-Blase
  5. Zwei Varianten des TecDAX
  6. Vorteile eines Investments
  7. Verwandte Themen
  8. Weiterführende Links
  9. Jetzt Depots vergleichen

Das Wichtigste in Kürze

  • Der TecDAX umfasst die 30 größten Technologie-Unternehmen.
  • Die Aktien werden im Rahmen des XETRA gehandelt.
  • Die Unternehmen müssen ihren juristischen oder operativen Sitz in Deutschland haben.

Die Zulassungskriterien für den TecDAX

Der TecDAX führt die 30 größten Technologiewerte, die ihren juristischen Sitz oder das operative Hauptquartier in Deutschland haben. Die Größe definiert sich durch die Marktkapitalisierung der in Streubesitz befindlichen Aktien und den Umsatz der an der Börse gehandelten Stücke. Marktkapitalisierung bezeichnet dabei den Wert der einzelnen Aktie multipliziert mit der Anzahl der in Streubesitz befindlichen Aktien.

Die 30 gelisteten Titel rekrutieren sich aus einer Liste der 35 größten Technologieunternehmen. Einmal monatlich wird entschieden, ob aus der Liste der 35 ein Unternehmen aufrückt und ein anderes aus dem TecDAX herausfällt.

Als Aufnahmekriterien gelten neben dem Sitz des Unternehmens

  • Zulassung zum Prime Standard
  • Fortlaufender Handel auf Xetra
  • Streubesitz von wenigstens 10 %

Als Prime Standard wird das gesetzlich geregelte Börsensegment der Frankfurter Wertpapierbörse mit den höchsten Transparenzstandards bezeichnet.

Die Kursfeststellung im TecDAX

Die Kurse der im TecDAX gelisteten Aktien erfolgt im Rahmen des XETRA-Handels börsentäglich in der Zeit zwischen 9:00 Uhr und 17:30 Uhr. Darüber hinaus gibt es noch in der Zeit von 8:00 Uhr bis 9:00 Uhr und zwischen 17:45 Uhr und 20:00 Uhr den händischen Handel, dem Nachfolger des Parketthandels. Der sogenannte L-TecDAX (late TecDAX) gibt als Indikator wider, wie sich die Aktienkurse außerhalb der regulären Handelszeiten entwickeln. Die Berechnungsfrequenz erfolgt sekündlich.

Die Dotcom-Blase – die schwarze Stunde der Tech-Werte

Im März des Jahres 2000 gab es einen bis dahin in Deutschland ungeahnten Kurseinbruch bei den Technologiewerten. Der Ausgangspunkt für den damaligen Nemax50 war die Rückrechnung der Kurse auf den Stand von 1.000 Zählern am 30. Dezember 1997 als Ausgangswert. Bereits zum 31. Juli 1998 hatte sich der Nemax50 mehr als verdreifacht. Am 10. März erreichte der Index sein Allzeithoch mit 9.694,07 Punkten. Danach platzte die Blase, der Index rutschte unter die 1.000-Punkte-Marke. Am 21. März 2003 notierte er nur noch bei 350,95 Punkten. Der Kursverlust betrug in der Spitze 97 Prozent, faktisch eine völlige Kapitalvernichtung der im Index notierten Werte. Mit diesem Datum endete der Nemax50 und wurde durch den TecDAX abgelöst.

Zwei Varianten des TecDAX

Der TecDAX wird sowohl als Handelsindex als auch in Form eines Performanceindex geführt. Im Rahmen des Performanceindex wird die Annahme zugrunde gelegt, dass alle Dividendenausschüttungen reinvestiert worden wären. Diese Berechnung zeigt, wie ein Unternehmen tatsächlich gewirtschaftet hat. Der Kursindex berücksichtigt lediglich die Kursentwicklung.

Vorteil des Performanceindex

Börsenkurse sind keine Rückwärtsbetrachtungen, sondern preisen die Erwartungen der Anleger für die Zukunft mit ein. Gerade im Technologiesektor können diese Erwartungen auf Jahre hinaus ausgerichtet sein. Ein Unternehmen sitzt an einer spannenden technologischen Entwicklung. Die Erfolgsaussichten verdichten sich, der Kurs steigt kontinuierlich an. Da das Produkt noch nicht verkauft wurde, gibt es auch noch keine Gewinne, trotz steigender Kurse. Das Problem ist: Kommt ein Mitbewerber mit einem gleichen Produkt vorher auf den Markt, war die Mühe umsonst, der Kurs bricht ein. Bei einer Betrachtung im Rahmen des Performanceindex wäre die Kursentwicklung aufgrund fehlender Ausschüttungen deutlich verhaltener ausgefallen.

Welche Vorteile bietet ein Investment in den TecDAX?

Zu Zeiten des Neuen Marktes war die Zusammensetzung des Vorläufers Nemax50 völlig anders aufgestellt. Es waren hauptsächlich Softwareschmieden oder Biotech-Unternehmen, die in diesem Index gelistet waren. Unter dem Strich handelte es sich zu 90 Prozent um Hochrisikopapiere.

Im TecDAX finden sich heute Unternehmen wie SAP, Telekom oder eine ausgegliederte Tochter von Siemens. Der TecDAX deckt heute Branchen ab wie:

  • Telekommunikation
  • Biotechnologie
  • Software
  • Windenergie
  • Maschinenbau
  • Social Media
  • FinTechs
  • Optik
  • Halbleitertechnik
  • IT-Dienstleistungen

Ein Investment beschränkt sich einerseits auf den Technologiesektor mit seinen großen Chancen, bietet aber andererseits auch eine gewisse Stabilität in Bezug auf die Volatilität der einzelnen Aktien.

Die einfachste Form, von den positiven Entwicklungen dieses Sektors zu profitieren, ist der Einstieg über einen Index-Fonds, der den TecDAX abbildet. Ein Blick in den aktuellen Stand des TecDAX macht deutlich, dass sich sowohl alteingesessene Unternehmen, die auch im DAX30 oder im MDAX gelistet sind, als auch junge Firmen mit großem Potenzial im Index finden.

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