Steueridentifikationsnummer
Die Steueridentifikationsnummer, kurz Steuer ID, wurde im Jahr 2007 eingeführt und bis Ende 2008 jedem in Deutschland mit einem Wohnsitz gemeldeten Bürger mitgeteilt. Es handelt sich um eine elfstellige Zahl. Da jeder Bürger theoretisch mit Geburt steuerpflichtig wird, erhalten folglich auch Neugeborene diese Nummer.
- Wo kann ich meine Steuernummer finden?
- Wozu dient die Steuer ID Nummer?
- Aufbau der Steueridentifikationsnummer
- Welche Daten werden erfasst?
- Steuer ID beantragen nicht notwendig
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Jeder in Deutschland gemeldete Bürger erhält ab Geburt eine Steueridentifikationsnummer.
- Sinn der Steuer ID ist es, Identifikationsprozesse zu vereinfachen.
- Die Steuer ID findet inzwischen europaweit Anwendung.
- Die Steuer ID Nummer wird nicht beantragt, sondern erfolgt durch Mitteilung der Daten durch die jeweilige Meldebehörde an das Bundeszentralamt für Steuern.
Wo kann ich meine Steuernummer finden?
Die Steueridentifikationsnummer ist auf jeden Fall im Steuerbescheid als elfstellige ID-Nummer ausgewiesen. Sie ist allerdings nicht identisch mit der Steuernummer. Üblicherweise findet sie sich auch auf der Lohnsteuerbescheinigung. Wer weder einen Steuerbescheid noch eine Lohnsteuerbescheinigung zur Hand hat, kann die steuerliche Identifikationsnummer auch beim Bundeszentralamt für Steuern abfragen. Die Abfrage erfolgt entweder postalisch oder über die Eingabemaske auf der Homepage des Bundeszentralamtes. Die Information über die Steueridentifikationsnummer kann nur per Brief erfolgen, alle anderen Übermittlungen sind ausgeschlossen.
Wozu dient die Steuer ID Nummer?
Deutschland folgte mit der Einführung der Steuer ID dem Vorbild der anderen Industrienationen, welche eine solche Steuernummer schon länger als einheitliches Identifikationsmerkmal nutzen. In Italien muss beispielsweise als Identifikation für den Kauf einer Prepaid-Telefonkarte die Steuer-ID genannt werden. Der Personalausweis reicht nicht aus. Die europaweite Bezeichnung lautet TIN, Tax Identifiaction Number. Mit der Vergabe behält die durch die Finanzverwaltung erfasste Person die Nummer für das gesamte Leben. Die Personenmeldung an die Finanzbehörden erfolgt durch die jeweilige Kommune.
Bei Kindern greift sie beispielsweise im Zusammenhang mit der Bewilligung des Kindergeldes.
Aufbau der Steueridentifikationsnummer
Da es sich bei der Steuer ID um eine hochsensible Nummer handelt, sind die Sicherheitsvorkehrungen entsprechend hoch. Im Block der ersten zehn Ziffern wird eine Ziffer zweimal verwendet, eine andere dafür gar nicht. Ergänzend ist es auch möglich, dass eine Ziffer drei Mal erscheint, dafür entfallen zwei andere Ziffern. Die elfte Ziffer ist eine Prüfziffer, die sich nach einer komplizierten Formel aus den ersten zehn Ziffern errechnet.
Welche Daten werden erfasst?
Bei der Steuer ID handelt es sich nicht um eine Personenkennziffer, sondern um ein „bereichsspezifisches Ordnungsmerkmal“. Die Finanzämter sind die einzigen Behörden, welche Zugriff auf die Steueridentifikationsnummer und die hinterlegten Daten haben. Zu den Daten zählen
- Steuerliche Identifikationsnummer
- Familienname
- frühere Namen
- Vornamen
- Doktorgrad
- Tag und Ort der Geburt
- Geschlecht
- gegenwärtige oder letzte bekannte Anschrift
- zuständige Finanzbehörden
- Auskunftssperren nach dem Bundesmeldegesetz
- Sterbetag
- Tag des Ein- und Auszugs
Welche Daten hinterlegt werden, ist in Paragraf 139b, Absatz 3 Abgabenordnung (AO) festgelegt.
Das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt.) speichert darüber hinaus noch Daten zur Religionszugehörigkeit, die SteuerID des Ehepartners und die SteuerIDs der Eltern bei minderjährigen Kindern.
In der Summe vereinfacht die SteuerID bestimmte Prozesse im Rahmen der Besteuerung, da nicht mehr zahlreiche Daten abgeglichen werden müssen, sondern nur noch ein Datensatz, beispielsweise bei Erbansprüchen.
Steuer ID beantragen nicht notwendig
Es ist für Bürger nicht möglich, ihre Steuer ID zu beantragen. Die Erfassung erfolgte und erfolgt automatisch. Die Steuer ID kann auch nicht verloren gehen und neu beantragt werden, da sie für jeden in Deutschland gemeldeten Steuerpflichtigen beim Bundeszentralamt für Steuern hinterlegt ist. Bei einem Zuzug aus dem Ausland mit einer Anmeldung beim Einwohnermeldeamt erfolgt ebenfalls die automatische Mitteilung an das Bundeszentralamt. Auch in diesem Fall ist eine Mitwirkung der betroffenen Person nicht notwendig.
Verwandte Themen
Weiterführende Links
Tagesgeldangebote vergleichen
-
Sparzinsen von rund 800 Banken im Vergleich
-
Bis zu 4,2 % Zinsen aufs Tagesgeld
-
Nur Angebote mit 100% Einlagensicherung