MDAX
Der Aktienindex MDAX umfasst 50 mittelgroße Aktiengesellschaften. Diese folgen in Bezug auf Marktkapitalisierung und Orderbuchumsatz direkt auf die im DAX 30 notierten Unternehmen. Das Kürzel MDAX leitet sich von dem englischen Begriff „mid cap“ (mittlere Unternehmensgröße) ab. Der MDAX repräsentiert die deutsche Wirtschaft besser als der DAX, da es sich bei rund einem Drittel der notierten Unternehmen um mittelständische Industrieunternehmen handelt, die in Deutschland als Schlüsselindustrie gelten.
- Die Geschichte des MDAX
- Form der Notierung
- Zusammensetzung
- Regelmäßige Überprüfung
- Potenzial für Anleger
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Im MDAX sind die 50 größten Unternehmen gelistet, die den Firmen aus dem DAX folgen.
- Bezugsgröße für die Unternehmensgröße ist der Umsatz und die Marktkapitalisierung.
- Die Kurse der MDAX-Papiere werden im Rahmen des XETRA-Handels festgestellt.
- Der MDAX bietet Anlegern gegenüber dem DAX größeres Potenzial.
Die Geschichte des MDAX
Der Start des MDAX fiel auf den 19. Januar 1996. Er wurde Mitglied der DAX-Familie, die aus
- DAX 30
- MDAX
- SDAX
- TecDax
besteht.
Berechnungsgrundlage für den Index war jedoch der 30. Dezember 1987. Für diesen Tag wurde der Indexstand, ebenso wie bei DAX und S-DAX, auf 1.000 festgesetzt. Zunächst wurden 70 Titel in den Index aufgenommen. Am 24. März 2003 wurde die Zahl auf 50 reduziert. Im September 2018 erhöhte die Deutsche Börse AG die Zahl der gelisteten Unternehmen wieder auf 60. Die Erweiterung erfolgte, um einige Firmen aus dem TecDax mit einfließen zu lassen. Seit September 2021 umfasst der MDAX nur noch 50 Titel.
Form der Notierung des MDAX
Der MDAX wird sowohl als Performanceindex als auch auf der Basis eines Kursindex berechnet. Größere Beachtung findet der Performanceindex. Der Performanceindex stellt die aussagekräftigere Kennziffer dar. Er simuliert die Kursentwicklung der Aktien unter der Annahme, dass alle Dividenden in das Unternehmen reinvestiert worden wären. Der Kursindex gibt lediglich die Kursentwicklung der Aktie selbst ohne Berücksichtigung der Dividende wieder. Damit fällt der Indexwert natürlich deutlich geringer aus.
Die Kurse der im MDAX gelisteten Aktien werden im Rahmen des elektronischen Börsensystems XETRA der Deutschen Börse ermittelt. Der Handel beginnt börsentäglich um 9:00 Uhr. Die letzte Kursfeststellung erfolgt um 17:30 Uhr.
Ab 17:45 Uhr bis 20:00 wird der Late-Index, der L-MDAX ermittelt. Dieser Spätindex gilt als Indikator für die nachbörsliche Kursentwicklung. Grundlage sind die Daten des Parketthandels an der Frankfurter Börse. Die Ermittlung erfolgt durch die Deutsche Börse AG.
Zusammensetzung des MDAX
Der MDAX hat seinen Schwerpunkt bei mittelständischen Industrieunternehmen, umfasst aber abgesehen von Autobauern faktisch alle Branchen. Das Finanzwesen ist ebenso vertreten wie Einzelhandelsketten, Technologieunternehmen, Bau, Medizin, Mode, Medien oder Immobilien.
Einen Sonderstatus nimmt das Unternehmen Airbus ein, das man eigentlich eher weniger im MDAX vermutet hätte. Airbus ist bekanntermaßen eine deutsch-französische Kooperation. Für Airbus gibt es eine Sonderklausel, durch die der Flugzeughersteller nicht im DAX gelistet werden darf. Der Hauptfirmensitz befindet sich in Toulouse. Der Hauptumsatz der Aktie läuft über die EuroNext, ein Mitglied des französischen Index CAC 40. Im MDAX ist Airbus die mit Abstand am stärksten gewichtete Aktie und hat damit den größten Einfluss auf die Entwicklung des Index.
Regelmäßige Überprüfung des MDAX
Die Überprüfung der Zusammensetzung des MDAX erfolgt vier Mal im Jahr: März, Juni, September und Dezember. Weitere Überprüfungen finden statt, wenn es Fusionen oder Neuemissionen gab, die eine neue Zusammensetzung des Index rechtfertigen würden.
Neben diesen vier Terminen kann es allerdings auch außerhalb der regulären Überprüfung zu einer Neustrukturierung des MDAX kommen. Ein Unternehmen kann aus dem MDAX fallen, wenn es in Bezug auf Marktkapitalisierung und Umsatz nicht mehr zu den 105 größten Unternehmen Deutschlands zählt. Die Marktkapitalisierung ist das rechnerische Produkt aus dem Kurswert einer einzelnen Aktie multipliziert mit der Anzahl der Aktien eines Unternehmens. Klettert eine Firma in die Gruppe der 85 größten Firmen, kann eine außerplanmäßige Aufnahme erfolgen.
Wichtig ist, dass sich die Marktkapitalisierung nur auf die Aktien bezieht, die sich im Streubesitz befinden (Free Float). Nicht berücksichtigt sind Unternehmensanteile, die in festen Händen liegen. Damit wird auch nicht der tatsächliche Unternehmenswert zugrunde gelegt, sondern nur der Teil, der sich frei handelbar im Umlauf befindet.
Was macht den MDAX für Anleger interessant?
Im MDAX finden sich sowohl recht große, etablierte Unternehmen als auch Aufsteiger aus dem SDAX, die ihr unternehmerisches Potenzial noch nicht ausgeschöpft haben. Damit bieten sie sowohl in Bezug auf die Kursentwicklung der Aktie als auch hinsichtlich möglicher Dividendenzahlungen attraktive Optionen. Darüber hinaus repräsentiert der MDAX die deutsche Wirtschaft im Querschnitt präziser als der große Bruder DAX 30. Die bestmögliche Investition, um alle Segmente des MDAX abzudecken, stellt zweifelsfrei ein ETF (Indexfonds) auf den MDAX dar.
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