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Die Familie der Publikumsfonds ist seit einigen Jahren um ein Mitglied reicher. Neben den klassischen Aktienfonds finden Indexfonds immer mehr Anhänger. Indexfonds sind in Deutschland erst mit Eintritt des 3. Finanzmarktförderungsgesetzes im Jahr 1998 zugelassen. Vorher war es den Fondsgesellschaften verboten, einen Index im Rahmen eines Fonds nachzubilden. Die überwiegende Zahl der Indexfonds wird als Exchange Trading Fund (ETF) aufgelegt. Dabei handelt es sich um einen Fonds, der nicht von der Kapitalverwaltungsgesellschaft mit einem Agio versehen ausgegeben wird, sondern um ein börsennotiertes Wertpapier.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Die Funktionsweise eines Indexfonds
  3. Die Wertentwicklung
  4. Die Kosten bei einem Indexfonds
  5. Beispielrechnung
  6. Verwandte Themen
  7. Weiterführende Links
  8. Depot-Vergleich starten

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Indexfonds handelt es sich um passiv gemanagte Fonds.
  • Der Fond bildet einen Aktienindex, beispielsweise den DAX, möglichst eins zu eins nach.
  • Fonds sind, abgesehen vom Ausgabeaufschlag, noch mit allerlei weiteren Gebühren behaftet.

Die Funktionsweise eines Indexfonds

Bei Indexfonds handelt es sich um passiv gemanagte Fonds. Während das Fondsmanagement bei einem herkömmlichen Aktienfonds kontinuierlich die Investments überwacht und ständig auf der Suche nach Alternativen ist, entfällt diese Aufgabe bei einem Indexfonds. Der Fond bildet einen Aktienindex, beispielsweise den DAX, möglichst eins zu eins nach. Der Fondsmanager muss nur eingreifen, wenn es in der Zusammensetzung des Index selbst zu Veränderungen kommt. Indexfonds halten aber nicht den Index vollständig im Portfolio, sondern setzen auch auf Derivate oder mischen die eine oder andere nicht im Index notierte Aktie bei. Inwieweit diese Abweichungen zulässig sind, ergibt sich aus dem Fondsprospekt.

Nicht jeder Indexfonds ist ein ETF

ETFs erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, gelten sie doch als günstige Möglichkeit der Geldanlage in Niedrigzinszeiten. Meist werden die Begriffe Indexfonds und ETF synonym verwendet. Das ist aber nicht ganz korrekt. Ein ETF (Exchange Traded Fund) wird an der Börse gehandelt. Zu den Börsenzeiten können Anleger ihre Anteile beliebig ver- und ankaufen. Klassische Indexfonds dagegen werden nicht an der Börse gehandelt. Ein Anleger kann seine Fondsanteile nur über den Fondsanbieter beziehungsweise die Hausbank kaufen oder verkaufen. Der Kurswert wird einmal am Tag bestimmt auf Basis des Schlusswerts der Aktien.

Die Wertentwicklung

Anhänger klassischer Aktienfonds mit aktivem Management vermissen bei Indexfonds die Möglichkeit, in bestimmten Situationen eingreifen zu können. Wird eine Aktie deutlich unterbewertet, kann der Fondsmanager diese nicht in den Fonds mit aufnehmen und damit ein anderes Papier ersetzen, weil er dann nicht mehr die Quote der einzelnen Titel im Index erfüllt. Interessanterweise schneiden Indexfonds in der Performance aber mindestens genauso gut ab, wie aktiv gemanagte Fonds. Diese suchen immer wieder den Vergleich mit einem Index. Ein weltweit investierender Aktienfonds legt beispielsweise den MSCI-World Index als Vergleich zugrunde. Oft genug hinken diese Fonds jedoch dem Index hinterher. Um den Erfolg eines Indexfonds messen zu können, dient der Tracking Error als Kennziffer. Diese Kennziffer weist aus, wie groß der Abstand zwischen Indexfonds und Index tatsächlich ist. Je kleiner die Zahl ausfällt, um so erfolgreicher hat das Fondsmanagement gearbeitet.

Die Kosten bei einem Indexfonds

Neben der recht guten Performance dieser Fonds bieten sie Anlegern noch zwei weitere Pluspunkte. Fonds sind, abgesehen vom Ausgabeaufschlag, noch mit allerlei weiteren Gebühren behaftet. Gerade die Management Fee, das Honorar für das Fondsmanagement macht sich durchaus bemerkbar. Die Managementkosten bei passiv gemanagten Fonds fallen jedoch deutlich geringer aus, als bei den aktiv gemanagten Varianten. Als zweiter Pluspunkt fällt das fehlende Agio ins Gewicht. ETFs werden über die Börse gehandelt, es fallen also die Maklercourtage und die Courtage für die Bank an. Anleger, die sich für einen Broker entscheiden, der von einer prozentual vom Orderwert abhängigen Courtage absieht und dafür eine Flatfee, eine feste, vom Volumen unabhängige Gebühr verlangt, können in diesem Fall richtig Geld sparen.

Beispielrechnung

Das Rechenbeispiel verdeutlicht den Vorteil: Ein Anleger kauft für 10.000 Euro einen herkömmlichen Fonds, das Agio beträgt fünf Prozent, also 500 Euro. Ein anderer Anleger kauft für 10.000 Euro einen ETF, die Courtage beläuft sich für die Bank auf 0,25 Prozent des Orderwertes zuzüglich Spesen. Er bezahlt mindestens 25 Euro. Der dritte Anleger handelt einen ETF über einen Broker mit einer Flatfee von 4,95 Euro im Xetra. Die Einsparung ist gravierend.

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