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Fremdwährungskonto

Mit einem Fremdwährungskonto können Verbraucher mit ausländischen Währungen handeln. Die künftige Entwicklung von Währungskursen ist aber kaum vorherzusehen. Spekulationen auf Wechselkursgewinne sind deshalb riskant. Einige Anleger nutzen Fremdwährungskonten auch, um bei Geldanlagen, die in fremder Währung abgerechnet werden, das Wechselkursrisiko zu reduzieren.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Jetzt nichts mehr verpassen mit dem Verivox-Newsletter
  3. Was ist ein Fremdwährungskonto?
  4. Das Fremdwährungskonto als Spekulationsinstrument
  5. Tagesgeld und Festgeld in fremder Währung anlegen
  6. Mit Fremdwährungskonten das Wechselkursrisiko reduzieren
  7. Fremdwährungskonto-Vergleich: Auf die Konditionen achten
  8. Einlagensicherung beim Fremdwährungskonto
  9. Verwandte Themen
  10. Weiterführende Links
  11. Compare brokerage accounts

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Fremdwährungskonto wird nicht in Euro, sondern zum Beispiel in US-Dollar, Schweizer Franken oder Japanischem Yen geführt.
  • Anleger können damit auf Wechselkursgewinne spekulieren.
  • Mit Fremdwährungskonten werden aber auch Geldanlagen in anderen Währungen gegen Wechselkursschwankungen abgesichert.
  • Für Guthaben auf dem Fremdwährungskonto greift nicht in jedem Fall die gesetzliche Einlagensicherung.

Was ist ein Fremdwährungskonto?

Viele Firmenkunden nutzen Fremdwährungskonten für ihren internationalen Zahlungsverkehr. Doch zahlreiche deutsche Banken und Online-Broker bieten Fremdwährungskonten auch für Privatkunden an. Das Gesamtangebot am Markt ist vielfältig: Während einige Banken ausschließlich ein Dollar-Konto offerieren, können Anleger bei anderen Anbietern auch in andere Währungen investieren – zum Beispiel in Schweizer Franken (CHF), Norwegische Kronen (NOK), Japanische Yen (JPY) oder Britische Pfund (GBP).

Üblicherweise wird ein Fremdwährungskonto so ähnlich wie ein Tagesgeldkonto geführt. Das Geld liegt dann einfach täglich verfügbar in fremder Währung auf dem Konto. Insbesondere viele Online-Broker bieten das Fremdwährungskonto auch zur Abwicklung von Wertpapierkäufen im Ausland verwendet. Häufig ist das Konto dann fest mit dem Depot verknüpft. Das Depot ist dann überhaupt erst die Voraussetzung dafür, dass Kunden auch ein Fremdwährungskonto beim selben Anbieter eröffnen können.

Das Fremdwährungskonto als Spekulationsinstrument

Viele Anleger nutzen ihr Fremdwährungskonto, um auf Wechselkursgewinne zu spekulieren. Sie kaufen beispielsweise US-Dollar zu einem bestimmten Kurs und tauschen das Geld zu einem späteren Zeitpunkt wieder in Euro zurück. Ist der Dollar im Vergleich zum Euro in der Zwischenzeit gestiegen, erhalten sie mehr Geld zurück, als sie ursprünglich investiert hatten. Bei ungünstigem Kursverlauf drohen allerdings Verluste.

Spekulationen mit Währungen sind riskant

Wer zum Jahresbeginn 2017 zum offiziellen Wechselkurs Euro in Dollar umgetauscht hat, erhielt für eine Anlagesumme von 10.000 Euro insgesamt 10.520 US-Dollar. Vier Jahre später – zum Jahresbeginn 2021 – war der Euro gestiegen. Für ihre 10.520 Dollar hätten Anleger zu diesem Zeitpunkt nur noch 8.612 Euro zurückerhalten. Besser schnitten Anleger ab, die Anfang 2018 Euro in Dollar gewechselt und das Geld schon nach einem Jahr zurückgetauscht haben. Sie haben ihre 10.000 Euro zum Wechselkurs von 1,20 US-Dollar pro Euro (USD/EUR) eingetauscht und erhielten beim Rücktausch in Euro nach 12 Monaten 10.560 Euro zurück (Wechselkurs: 1,14 USD/EUR). Das entspricht einer Rendite von 5,6 Prozent.

Die künftige Kursentwicklung von Währungen ist selbst für Profis nur äußerst schwer zu prognostizieren. Die Spekulation auf Wechselkursgewinne gilt deshalb als äußerst riskante Anlage. Das gilt umso mehr, je volatiler eine Währung ist. Die türkische Lira (TRY) beispielsweise hat im Vergleich zum Euro innerhalb von drei Jahren fast die Hälfte ihres Werts eingebüßt.

Kursschwankungen: Wie viel ist 1 Euro wert?

Währung
Jan. 22
Jan. 21
Jan. 20
Jan. 19
Jan. 18
Jan. 17
US-Dollar 1,14 USD 1,22 USD 1,12 USD 1,15 USD 1,20 USD 1,05 USD
Britisches Pfund 0,84 GBP 0,89 GBP 0,85 GBP 0,90 GBP 0,89 GBP 0,85 GBP
Schweizer Franken 1,04 CHF 1,08 CHF 1,09 CHF 1,13 CHF 1,17 CHF 1,07 CHF
Japanischer Yen 130,90 JPY 126,21 JPY 121,85 JPY 125,69 JPY 135,25 JPY 123,09 JPY
Südafrikanischer Rand 18,12 ZAR 17,95 ZAR 15,70 ZAR 16,47 ZAR 14,86 ZAR 14,45 ZAR
Türkische Lira 14,99 TRY 9,08 TRY 6,67 TRY 6,06 TRY 4,55 TRY 3,71 TRY

Tagesgeld und Festgeld in fremder Währung anlegen

Bei einigen Banken können Kunden ihr Fremdwährungskonto als Referenzkonto nutzen, um Tagesgeld oder Festgeld in Fremdwährungen anzulegen. Wenn das Konto in der Währung eines Landes mit höheren Zinsen geführt wird, sind die angebotenen Zinssätze oft durchaus attraktiv. So zahlten manche Banken im Januar 2020 für einjährige Festgeldanlagen in US-Dollar rund 2 Prozent Zinsen. Zum selben Zeitpunkt erhielten Sparer für Festgeld in Euro in der Spitze 1,12 Prozent.

Trotzdem bleibt die Anlage von Tagesgeld und Festgeld in fremder Währung riskant. Denn die Verluste durch eine ungünstige Entwicklung des Wechselkurses können höher ausfallen als der Gewinn durch die höhere Verzinsung im Vergleich zur Geldanlage in Euro. Tagesgeld und Festgeld in fremder Währung ist deshalb keinesfalls gleichzusetzen mit dem sehr sicheren Tages- und Festgeldkonto, das in Euro geführt wird.

Zinsen haben steuerliche Folgen

Ohnehin sind Zinsen auf dem Fremdwährungskonto ein zweischneidiges Schwert: Für gewöhnlich fallen auf Gewinne aus dem Devisenhandel keine Steuern an, wenn zwischen An- und Verkauf der Fremdwährung mindestens ein Jahr liegt. Diese Haltefrist verlängert sich aber auf 10 Jahre, wenn Anleger mit ihrem Fremdwährungskonto Zinserträge erwirtschaften.

Mit Fremdwährungskonten das Wechselkursrisiko reduzieren

Fremdwährungskonten werden nicht nur zum Spekulieren eingesetzt. Einige Anleger nutzen sie als Instrument, um ihr Wechselkursrisiko zu verringern, und halten einen Teil ihres Vermögens in fremder Währung vor. US-Aktien, Rohstoffe, Gold und zahlreiche andere Geldanlagen werden weltweit üblicherweise in Dollar gehandelt. Zwar können auch Verbraucher ohne Fremdwährungskonto am Handel teilnehmen. Beim Kauf von Aktien beispielsweise würde die Bank in Deutschland die Anlagesumme dann im Hintergrund zunächst von Euro in Dollar umtauschen und hinterher von der Dollarsumme die Aktien kaufen. Nach dem Verkauf der Anteile würde der Erlös dann wieder von Dollar in Euro zurückgetauscht.

Anleger müssen bei ihren Investitionsentscheidungen also eine weitere Variable einkalkulieren: Nicht nur der weitere Kursverlauf der gekauften Aktien, sondern auch der Währungskurs von Dollar zu Euro entscheidet über Erfolg und Misserfolg ihrer Geldanlage. Wird der An- und Verkauf direkt in Dollar über ein Fremdwährungskonto abwickelt, haben Wechselkursschwankungen keinen unmittelbaren Einfluss mehr auf die effektive Rendite der aktuellen Geldanlage. Ein Kursrisiko erwächst erst dann, wenn das Dollar-Vermögen irgendwann wieder in Euro umgetauscht werden soll.

Fremdwährungskonto-Vergleich: Auf die Konditionen achten

Fremdwährungskonten finden Verbraucher bei zahlreichen Banken und Brokern zu ganz unterschiedlichen Konditionen. Das wichtigste Kriterium ist natürlich, dass sich die gewünschten Währungen überhaupt handeln lassen. Darüber hinaus spielen die Zinsen eine Rolle. Wer die Gewinne aus dem Devisenhandel nicht versteuern möchte, wählt am besten ein Fremdwährungskonto ohne Verzinsung – dann sind Kursgewinne nach 12 Monaten Haltefrist steuerfrei. Wer ein Fremdwährungskonto mit Verzinsung wählt, sollte auf die Höhe des Zinssatzes achten.

Gebühren für ein Fremdwährungskonto

Außerdem sollten Verbraucher bei der Wahl ihres Fremdwährungskontos die Kosten im Blick haben. Während insbesondere viele niedergelassene Banken monatliche Gebühren für die Kontoführung erheben, ist das Fremdwährungskonto bei anderen Banken und Brokern kostenfrei – in einigen Fällen allerdings nur in Verknüpfung mit einem Depot, das mitunter Kosten verursachen kann.

Der zweite mögliche Kostenfaktor sind die Konvertierungsgebühren beim Umtausch der Währungen. Viele Anbieter verlangen einen bestimmten Anteil der Anlagesumme oder eine pauschale Mindestgebühr. Bei einigen Fremdwährungskonten ist der Umtausch aber auch kostenlos. Grundsätzlich gilt wie bei jeder Geldanlage: Alle Kosten gehen zulasten der Rendite. Anleger sind deshalb gut beraten, die laufenden Kosten bei der Auswahl ihres Fremdwährungskontos zu berücksichtigen.

Einlagensicherung beim Fremdwährungskonto

Auch die Sicherheit der Einlagen kann bei der Auswahl des Fremdwährungskontos eine wichtige Rolle spielen. Die gesetzliche Einlagensicherung umfasst nämlich ausschließlich Einlagen, die in Euro oder einer anderen EU-Währung geführt werden. Die gesetzliche Einlagensicherung für solche Gelder liegt EU-weit bei 100.000 Euro. Im Entschädigungsfall wird die Summe in Euro ausgezahlt. Als Wechselkurs gilt der Referenzkurs der Europäischen Zentralbank an dem Tag, an dem der Entschädigungsfall festgestellt wird.

Die gesetzliche Einlagensicherung greift allerdings nicht für den Teil der Ersparnisse, der in der Währung eines Nicht-EU-Landes geführt wird – etwa in US-Dollar oder Schweizer Franken. Allerdings bieten zahlreiche Banken ihren Anlegern freiwillig einen höheren Schutzstandard. Wenn der Anbieter des Fremdwährungskontos Mitglied in einem freiwilligen Einlagensicherungsfonds ist, sind auch Einlagen in Fremdwährung abgesichert. Bei Privatbanken übernimmt dies der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB). Bei Sparkassen und den Volks- und Raiffeisenbanken greift die jeweilige Institutssicherung.

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