Fondssparen
Kosten sparen und passende Fonds bestimmen. Die rasante Entwicklung der in Deutschland offiziell zugelassenen Fonds zeigt, welches Interesse Anleger an dieser Form der Kapitalanlage haben. Das in Deutschland von den Kapitalverwaltungsgesellschaften eingesammelte Vermögen stieg von 12,7 Milliarden Euro im Jahr 1990 auf 102,9 Milliarden Euro im Jahr 2012. Es ist auch nicht verwunderlich, da das Fondssparen allen Anlegergruppen eine enorme Auswahl und hohen Komfort beim Vermögensaufbau und -ausbau bietet.
- So funktioniert Fondssparen
- Die Kosten beim Fondssparen
- So lassen sich die Kosten senken
- Wie findet sich der richtige Fonds?
- Die BVI-Methode
- Die Besteuerung beim Fondssparen
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Fondssparen fällt nur der Ausgabeaufschlag, das Agio, beim Kauf der Anteile an.
- Für die Fondsanlage benötigen Sparer ein Wertpapierdepot, die von Direktbanken ohne Verwaltungsgebühren angeboten werden.
- Bei Investmentfonds wird zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Fonds unterschieden. Hier wird die Abgeltungssteuer einbehalten.
So funktioniert Fondssparen
Angenommen, ein Anleger möchte im Monat 100 Euro sparen und dieses Geld auf möglichst viele Wertpapiere, seien es Aktien oder Anleihen, aufteilen. Mit dieser Summe ist das zunächst nur schwer möglich. Im Rahmen des Erwerbs von Investmentfondsanteilen gelingt dies aber sehr wohl. In einem Investmentfonds sammelt das Fondsmanagement Wertpapiere entsprechend der Anlagerichtlinien. Der Anleger ist entsprechend seinem Sparbeitrag prozentual an diesem „Eintopf“ beteiligt. Die verwalteten Kundengelder fallen unter das Sondervermögen einer Fondsgesellschaft und sind damit im Falle einer Insolvenz zu 100 Prozent geschützt. Aufgrund der niedrigen Einstiegsgröße können Fondsanteile bis zu vier Stellen hinter dem Komma erworben werden. Kostet ein Anteil beispielsweise 67,85 Euro und ein Sparer investiert netto 100 Euro, erfolgt ein Erwerb von 1,4738 Anteilen.
Die Kosten beim Fondssparen
Währen Aktien oder Anleihen sowohl beim Ankauf als auch beim Verkauf mit Courtagen für die Bank belastet sind, fällt beim Fondssparen nur der Ausgabeaufschlag, das Agio, beim Kauf der Anteile an. Je nach Art des Fonds – Geldmarktfonds, Rentenfonds, Aktienfonds oder Indexfonds – fällt der Ausgabeaufschlag unterschiedlich hoch aus. Er bewegt sich bei Geldmarktfonds um circa ein Prozent, bei Rentenfonds zwischen zwei und vier Prozent und bei Aktienfonds zwischen vier und sechs Prozent. Neben dem Ausgabeaufschlag berechnen die Fondsgesellschaften noch Managementgebühren und teilweise erfolgsabhängige Gebühren.
So lassen sich die Kosten senken
Wer Fondssparen zum Auf- und Ausbau seines Vermögens nutzen möchte, kann die oben beschriebenen Kosten teilweise drastisch senken oder sogar auf null reduzieren. Für die Fondsanlage benötigen Sparer ein Wertpapierdepot. Im Gegensatz zu Filialbanken und Sparkassen bieten zahlreiche Direktbanken Wertpapierdepots ohne Verwaltungsgebühr an. Wer sich für eine Direktbank entscheidet, die darauf mindestens teilweise, möglichst aber in voller Höhe verzichtet, hat tatsächlich ein Depot und ein Investment zum Nulltarif. Die Managementkosten lassen sich ebenfalls teilweise vermeiden.
Indexfonds – die preiswerte Alternative
Klassische Aktienfonds werden aktiv gemanaged. Das heißt, dass der Fondsmanager permanent die Märkte analysiert, Aktien oder Anleihen verkauft und andere hinzukauft. Ein Indexfonds bildet lediglich den zugrunde liegenden Index, beispielsweise den DAX, nach. Das Fondsmanagement muss nur aktiv werden, wenn es zu einer Veränderung in der Zusammensetzung des Index kommt. Diese sogenannten passiven Fonds sind daher in Bezug auf die Managementgebühren deutlich günstiger, haben aber in der Vergangenheit keineswegs schlechter als aktive Fonds abgeschnitten.
Wie findet sich der richtige Fonds?
Zunächst einmal müssen sich Anleger beim Fondssparen darüber im Klaren sein, welches Anlageziel sie verfolgen. Die Auswahl an Fonds entsprechend der Anlageschwerpunkte ist vielfältig. Spekulativen Fonds mit Schwerpunkt in Aktiengesellschaften aus Schwellenländern stehen extrem konservative Fonds mit Anleihen in Euro von Schuldnern erster Bonität gegenüber. Nachdem die Entscheidung zugunsten einer Anlageklasse gefallen ist, soll nun der Fonds mit der besten Performance, der höchsten Wertentwicklung, gefunden werden. Zunächst einmal ist die Betrachtung der einzelnen Anbieter über einen möglichst langen Zeitraum notwendig. Mit der Wertentwicklung eines Fonds hinsichtlich der Vergleichbarkeit mit anderen Fonds verhält es sich wie mit den Nominalzinsen bei einem Kredit – sie sagt nichts aus.
Die BVI-Methode
Ähnlich dem effektiven Jahreszins bei Krediten schafft die Wertermittlung nach der BVI-Methode (Bundesverband deutscher Investmentgesellschaften) die notwendige Transparenz, da hier konsequent alle wichtigen Kostenfaktoren berücksichtigt werden. Die Basisinformationen über einen Investmentfonds finden sich auf dem sogenannten Faktenblatt. Und auf diesem Blatt ist auch die Wertentwicklung nach BVI ausgewiesen.
Die Besteuerung beim Fondssparen
Bei Investmentfonds wird zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Fonds unterschieden. Bei ausschüttenden Fonds erfolgt die Gutschrift der Erträge auf das Konto des Anlegers einmal im Jahr, bei thesaurierenden Fonds werden die Gewinne sofort wieder reinvestiert. In beiden Fällen wird jedoch die Abgeltungssteuer einbehalten. Dies gilt auch, wenn Fondsanteile mit Gewinn wieder verkauft werden. Thesaurierte Erträge gelten im Steuerrecht als „ausschüttungsgleiche Erträge“. Wer vor dem Einstieg in das Fondssparen noch keinen Freistellungsauftrag nutzte, kann ihn auch für die Anlage in Investmentfonds beantragen und sichert sich so auf die ersten 801 Euro pro Jahr, bei Verheirateten auf die ersten 1.602 Euro jährlich eine steuerfreie Auszahlung seiner Erträge.
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Weiterführende Links
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