Sparziele erreichen: Mit ETFs 100.000 Euro, 200.000 Euro und mehr ansparen
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Eine aktuelle Studie von Verivox zeigt: Nur 7 Prozent der Frauen in Deutschland schätzen ihre finanzielle Lage als sehr gut ein. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Frauen hat dagegen Angst, im Alter in Armut zu leben. Geht es um finanzielle Sicherheit und Vorsorge, spielen Ersparnisse eine entscheidende Rolle. Doch wie gelingt der Aufbau eines sechsstelligen Vermögens? In diesem Ratgeber finden Sie nicht nur hilfreiche Tipps zur Geldanlage mit ETFs, sondern erfahren auch, wie lange es mit welcher monatlichen Sparrate laut Verivox-Modellberechnung dauert, 100.000 Euro, 200.000 Euro oder sogar 500.000 Euro aufzubauen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf mehrere Jahrzehnte gesehen bieten ETF-Sparpläne bessere Renditechancen als klassische Sparprodukte.
- Geduld zahlt sich beim ETF-Sparen aus: Durch den Zinseszinseffekt erzielen Sie nach 20, 30 oder noch mehr Jahren besonders attraktive Renditen.
- Um in ETFs zu investieren, benötigen Sie ein Wertpapierdepot. Depotkosten und verfügbare ETFs unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter.
4 Tipps beim Sparen auf ein sechsstelliges Vermögen
1. Sichern Sie sich an der Börse auf Dauer beste Renditechancen
Haben Sie bis zur Rente noch mehr als zehn Jahre Zeit, Ihr Geld für sich arbeiten zu lassen, sind die potenziellen Erträge am Aktienmarkt wesentlich höher als bei klassischen Sparprodukten wie Tages- und Festgeld oder Sparbuch. Natürlich können die Kurse an der Börse schwanken, aber auf lange Sicht ist das Risiko überschaubar. Vor allem dann, wenn Sie in ETFs investieren. ETFs bilden immer einen Index nach und enthalten damit meist hunderte oder tausende Aktien. Ihr Risiko wird somit auf eine Vielzahl an Unternehmen verteilt.
Wichtig: An der Börse sollten Sie niemals alles auf eine Karte setzen, sondern Ihr Sparbudget möglichst breit anlegen. ETF-Sparen in Indexfonds ist dazu besonders gut geeignet.
2. Beginnen Sie früh mit Sparen und holen Sie mehr raus
Je früher im Leben Sie mit dem Sparen beginnen, desto mehr Zeit haben Sie bis zur Rente und desto stärker wirkt sich die Rendite zu Ihren Gunsten aus. Starten Sie etwa schon im Alter von 25 Jahren, genügt bereits eine niedrige monatliche Sparrate von nur 39 Euro, um als Rentnerin ein Vermögen von 100.000 Euro zu besitzen. Auch im höheren Alter ist das ETF-Sparen noch sinnvoll. Doch je später Sie beginnen, desto mehr müssen Sie selbst monatlich in Ihr Depot sparen, um bis ins Alter das gleiche Vermögen aufzubauen. Grund dafür ist der Zinseszinseffekt, der sich vor allem über lange Sparpläne hinweg positiv auswirkt.
3. Schöpfen Sie die Macht des Zinseszinseffekts voll aus
Beim Sparen können Sie sich Ihre Rendite entweder jährlich auszahlen lassen oder im Depot oder Sparkonto stehen lassen. Entscheiden Sie sich für letzteres, wird Ihre Rendite in Folge mitverzinst. Das angesparte Vermögen wächst somit umso stärker an. Halten Sie Ihren Sparplan über mehrere Jahrzehnte hinweg durch, greift der Zinseszinseffekt besonders gut. Beim ETF-Sparen sind ″thesaurierende″, also wiederanlegende ETFs also ideal geeignet, um die Macht des Zinseszinseffekts auszunutzen.
4. Berücksichtigen Sie die Inflation schon beim Sparen
Über Jahre und Jahrzehnte nagt die Inflation am Wert Ihrer Ersparnisse. 100.000 Euro sind eine Menge Geld, doch bis ins Rentenalter wird diese Summe mitunter deutlich weniger Kaufkraft haben. In Deutschland beträgt die durchschnittliche Inflationsrate seit der Wiedervereinigung etwa 2 Prozent im Jahr. Erhöhen Sie daher unbedingt auch Ihre monatliche Sparrate, wenn Ihr Einkommen steigt. So können Sie der schleichenden Entwertung Ihres Geldes entgegenwirken und im Alter noch besser abgesichert sein.
"Um finanziell unabhängig zu sein, ist es wichtig, sich mit Geld-Themen auseinanderzusetzen. Nur wer lernt, clever mit seinen Finanzen umzugehen, wird sich am Ende auch finanziell sicherer fühlen und seine Ziele besser erreichen."
ETF-Sparziele setzen: Wie gelingt ein fünf- oder sechsstelliges Depot?
Sie benötigen immer ein klares Ziel vor Augen, um beim Sparen motiviert zu bleiben? Dann können Sie Ihre monatliche Sparrate an Ihr persönliches Sparziel anpassen. Die Tabelle "Sparziele erreichen" gibt Orientierung darüber, welche monatlichen Beträge Sie laut Modellberechnungen von Verivox auf fünf, zehn, 20 oder 30 Jahre gesehen mindestens in ETFs anlegen müssten, um Zielwerte von 20.000 Euro, 50.000 Euro, 100.000 Euro, 200.000 Euro oder sogar 500.000 Euro nach Abzug der Steuern zu erreichen.
Sparziele erreichen: So viel müssten Sie dauerhaft in ETFs investieren
Ihr Sparziel
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in 5 Jahren erreichen
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in 10 Jahren erreichen
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in 20 Jahren erreichen
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in 30 Jahren erreichen
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20.000 Euro | ab 287 Euro mtl. | ab 122 Euro mtl. | ab. 43 Euro mtl. | ab 19 Euro mtl. | |
50.000 Euro | ab 720 Euro mtl. | ab 305 Euro mtl. | ab 107 Euro mtl. | ab 48 Euro mtl. | |
100.000 Euro | ab 1.434 Euro mtl. | ab 610 Euro mtl. | ab 213 Euro mtl. | ab 95 Euro mtl. | |
200.000 Euro | ab 2.867 Euro mtl. | ab 1.220 Euro mtl. | ab 426 Euro mtl. | ab 189 Euro mtl. | |
500.000 Euro | ab 7.167 Euro mtl. | ab 3.050 Euro mtl. | ab 1.064 Euro mtl. | ab 471 Euro mtl. |
Hinweis: Die monatlichen Sparraten wurden anhand einer Verivox-Modellberechnung unter Annahme einer konstanten jährlichen Rendite von 7,2 Prozent ermittelt. Beachten Sie die Information zum Berechnungsmodell weiter unten.
Realistische Beiträge für dauerhaften Erfolg beim Sparen
Beim Sparen sollten Sie sich nicht zu ambitionierte Ziele setzen. Natürlich möchte man möglichst schnell einen hohen Depotstand erreichen. Doch viel entscheidender ist, dass Sie sich Ihre monatliche ETF-Sparrate auf lange Sicht gut leisten können. Nur die wenigsten können nach Abzug der Lebenshaltungskosten und weiteren Ausgaben noch mehrere hundert Euro Ihres Monatseinkommens auf die Seite sparen. Ein Vorteil beim Sparen mit ETFs ist, dass Sie auch mit kleinen Sparbeträgen unter 100 Euro über mehrere Jahrzehnte ein beachtliches Vermögen anhäufen können.
Zu hohe monatliche Sparraten können hingegen schnell zu Frust führen. Stoppen Sie Ihren Sparplan, weil Ihnen der Sparbetrag zu teuer ist, kann der Zinseszinseffekt nicht optimal wirken und Ihre langfristige Rendite wird weniger planbar. Welches monatliche Budget Sie zum Sparen aufwenden sollten und welches Potenzial unterschiedlichste ETF-Sparraten auf lange Sicht haben, erfahren Sie in unserem Ratgeber "ETF-Sparraten".
"Frauen sollten einen monatlichen Sparbetrag wählen, den sie dauerhaft und ohne Abstriche stemmen können. Es ist immer besser, mit einem kleinen Betrag zu starten, den man sich auf lange Sicht leisten kann, als gar nicht erst zu sparen oder den Sparplan vorzeitig abzubrechen."
Depot eröffnen: Jetzt mit dem ETF-Sparen beginnen
Um in ETFs zu investieren und langfristige Renditen zu erzielen, benötigen Sie zusätzlich zu Ihrem gewöhnlichen Girokonto immer auch ein Wertpapierdepot, kurz Depot. Dieses funktioniert wie eine Art digitales Schließfach für Ihre Aktien oder ETF-Anteile und ist je nach Anbieter mit unterschiedlichen Kosten verbunden.
Ein Depot müssen Sie nicht zwangsläufig bei Ihrer Hausbank eröffnen – meistens lohnt sich ein Depot-Vergleich, um das günstigste und passendste Produkt für Ihren ETF-Sparplan zu finden. Wie Sie Ihr geeignetes Depot finden und worauf Sie bei der Eröffnung achten sollten, um versteckte Kosten zu vermeiden, erfahren Sie im Verivox-Ratgeber "Depot eröffnen".
Wichtig: Jeder Depot-Anbieter kooperiert mit unterschiedlichen ETFs. Möchten Sie gezielt in bestimmte Indexfonds investieren, sollten Sie im Vorfeld genau prüfen, welcher Anbieter diese auch im Programm hat.
Information zum Berechnungsmodell
In den Modellberechnungen von Verivox fließt das Ersparte in einen Indexfonds (ETF), der die Wertentwicklung des MSCI World nachbildet. Das ist einer der größten Aktienindizes der Welt, in dem über 1.400 Aktiengesellschaften aus 23 Industrieländern enthalten sind. Die beispielhaften Sparpläne wurden mit einer konstanten Rendite von jährlich 7,2 Prozent berechnet. Das entspricht der durchschnittlichen Jahresrendite 15-jähriger ETF-Sparpläne auf den MSCI World in den letzten 40 Jahren.
Diese konstant angenommene Rendite spiegelt nicht notwendigerweise die tatsächliche Marktentwicklung wider. Da die Finanzmärkte von zahlreichen, oft unvorhersehbaren Faktoren beeinflusst werden, kann die tatsächliche Rendite von der in diesen Modellrechnungen angenommenen Rendite abweichen.
Besteuerungsmethodik
Die Steuerabzüge nach dem Verkauf der ETF-Anteile sind in den modellhaften Sparplänen bereits eingerechnet. Seit 2018 werden ETF-Erträge während der Haltedauer über die Vorabpauschale besteuert. Das lässt sich im Modell nicht abbilden. Alle bereits abgeführten Steuern werden allerdings beim Anteilsverkauf mit den dann fälligen Steuern verrechnet, damit ist der Einfluss aufs Gesamtergebnis nicht so groß.
Haftungsausschluss
Die in diesem Ratgeber präsentierten Informationen und Ergebnisse stellen keine Anlageberatung, Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzprodukten dar. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit stellt zudem keinen zuverlässigen Indikator für die zukünftige Entwicklung dar. Investitionsentscheidungen sollten stets auf der Grundlage einer sorgfältigen und individuellen Analyse getroffen werden. Trotz größter Sorgfalt beim Erstellen der Inhalte können wir daher keine Haftung für Verluste oder anderweitige Vermögensschäden übernehmen, die aus den persönlichen Anlageentscheidungen unserer Leserinnen und Leser resultieren. Sofern im Text steuerliche Aspekte behandelt werden, dient dies der allgemeinen Erstinformation. Bei Fragen zu steuerlichen Auswirkungen im Einzelfall wenden Sie sich bitte an Ihren Steuerberater.