Zeitung: 500-Euro-Schein wird abgeschafft
Stand: 27.04.2016
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Düsseldorf - Laut einem Zeitungsbericht ist die Abschaffung des 500-Euro-Scheins eine sichere Sache. Am 4. Mai werde der EZB-Rat entscheiden, wie das geschieht. Das schreibt die Zeitung "Handelsblatt" in ihrer Mittwochausgabe und beruft sich auf Angaben aus Finanzkreisen. Die Europäische Zentralbank (EZB) wollte auf dpa-Anfrage keinen Kommentar zu dem Bericht geben.
Im EZB-Rat, dem neben den sechs Mitgliedern des Direktoriums die Notenbankchefs der 19 Euro-Länder angehören, stehen dem Bericht zufolge mehrere Szenarien zur Wahl. Alle sähen vor, dass der 500er zeitlich unbegrenzt bei der Zentralbank umgetauscht werden kann. Auch seinen Status als gesetzliches Zahlungsmittel behalte der Schein zunächst. Die vorliegenden Vorschläge unterschieden sich darin, wie schnell der Austauschprozess organisiert wird.
Kriminalität soll eingedämmt werden
EZB-Präsident Mario Draghi hatte darauf hingewiesen, dass der 500er für kriminelle Zwecke genutzt werde: "Der 500-Euro-Schein ist ein Instrument für illegale Aktivitäten." Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte zuletzt aber bezweifelt, ob mit einer Abschaffung kriminelle Machenschaften eingedämmt werden können.
Wie viele gibt es davon?
Aktuell (März 2016) sind 594 Millionen Stück davon im Umlauf. Das waren zwar nur 3,2 Prozent aller knapp 18,6 Milliarden Euro-Banknoten. Allerdings steht der 500er mit insgesamt gut 297 Milliarden Euro für 27,8 Prozent des Wertes aller Euro-Geldscheine.
Häufigste Euro-Banknote ist indes der 50er. Von ihm gibt es knapp 8,4 Milliarden Stück (45 Prozent) im Gesamtwert von rund 418 Milliarden Euro (39 Prozent). Mit 209 Millionen Stück oder 1,1 Prozent aller Banknoten ist der 200er der seltenste Euro-Geldschein.