"Zeit": Weitere Griechenland-Hilfen nehmen Gestalt an
Stand: 17.10.2013
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Berlin - Die nächsten Hilfen der Euro-Partner für Griechenland nehmen einem Zeitungsbericht zufolge Gestalt an. Damit soll zunächst die Lücke von rund vier Milliarden Euro in dem bis Ende 2014 laufenden Griechenland-Programm gestopft werden.
Nach Angaben der Wochenzeitung "Die Zeit" wird erwogen, ungenutzte Mittel zu verwenden, die für die Rekapitalisierung griechischer Banken vorgesehen waren. Falls dieses Geld nicht reicht, solle die Europäische Zentralbank (EZB) einspringen. Demnach würde der griechische Staat kurzlaufende Anleihen ausgeben, die private Banken aufkaufen. Die Banken wiederum könnten diese Anleihen bei der EZB als Pfand einreichen für frisches Geld.
Die Lücke von 4 bis 4,5 Milliarden Euro ist schon seit längerem bekannt. Sie war mit der bisher schleppenden Privatisierung begründet worden sowie mit Problemen bei der Rückführung von Gewinnen nationaler Notenbanken aus dem Ankauf griechischer Anleihen an Athen. Die Bundesbank gehört nicht zu den säumigen Zahlern. Laut "Zeit" weigern sich nationale Zentralbanken in Europa, griechische Staatsanleihen in ihrem Portfolio zu verlängern. Die Risiken hätte vor allem die französische Zentralbank zu tragen.
Das aktuelle Griechenland-Programm der Europäer läuft bis Ende 2014, der Internationale Währungsfonds (IWF) gewährt noch bis zum 1. Quartal 2016 Hilfen. Ein drittes Hilfspaket nach 2014 gilt als wahrscheinlich. Darüber wollen die Europäer Mitte nächsten Jahres entscheiden. Spekuliert wird über zehn Milliarden Euro und längere Kreditlaufzeiten sowie Zinssenkungen. Laut "Zeit" wird diskutiert, Griechenland zunächst bis Anfang 2016 zu finanzieren.