Wirtschaftswachstum: Deutsche Verbraucher sind in Shopping-Laune
Stand: 12.01.2017
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Berlin/Wiesbaden - Die Kauflust der Verbraucher kurbelt die Wirtschaft an. Sie ist 2016 noch stärker gewachsen als 2015. Laut Statistischem Bundesamt legte das BIP um 1,9 Prozent zu. Damit lag der Zuwachs der realen Wirtschaftsleistung noch einmal über den mit 1,7 und 1,6 Prozent schon relativ starken Vorjahren.
Die Kauflust der Verbraucher und die Ausgaben des Staates, auch für die Unterbringung Hunderttausender Flüchtlinge trugen maßgeblich zum Wachstum bei. Den Bundesbürgern sitzt das Geld locker. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist historisch günstig und die Inflation niedrig - auch wenn die Teuerung im Dezember wegen gestiegener Energiepreise anzog.
Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 2,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor, die staatlichen Konsumausgaben kletterten sogar um 4,2 Prozent. Volkswirte gehen davon aus, dass der Konsum auch im laufenden Jahr die Hauptstütze des deutschen Wirtschaftsaufschwungs bleiben wird.
Auch der Bau boomt
Auch der anhaltende Immobilienboom sorgte für Schwung. Zudem investierten Unternehmen 1,7 Prozent mehr in Maschinen und Fahrzeuge.
Keine Wachstumsimpulse kamen dagegen vom Außenhandel - obwohl Deutschlands Exporteure nach jüngsten Berechnungen des Bundesamtes für das Gesamtjahr 2016 auf ein Rekordergebnis zusteuern. Allerdings legten die Importe im vergangenen Jahr stärker zu als die Ausfuhren.
Die gute Konjunktur füllte auch die öffentlichen Kassen. Der deutsche Staat nahm nach Berechnungen der Statistiker 2016 erneut mehr Geld ein als er ausgab. Der Überschuss von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialkassen machte unter dem Strich 0,6 Prozent des BIP aus, nach
0,7 und 0,3 Prozent in den beiden Vorjahren. Ein wenn auch minimales Defizit hatte Deutschland zuletzt 2013 verbucht.