Warnstreik: Postbank-Kunden müssen mit Problemen rechnen
Stand: 29.11.2011
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Bonn - Postbank-Kunden müssen sich von Donnerstag an auf Einschnitte im Service einstellen. Grund ist ein ganztägiger Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten von Deutschlands größter Privatkundenbank aufruft. Vor allem bei Überweisungen könne es zu Problemen kommen, erklärte die Dienstleistungsgewerkschaft. Die Filialen werden jedoch offen bleiben.
Außerdem müssten sich die rund 14 Millionen Postbank-Kunden auf Probleme beim Online-Banking und in Call-Centern einstellen, sagte Streik-Organisator Gerd Tausendfreund. "Die Postbank versucht, mit uns einen Notfallplan auszuhandeln, damit einige Bereiche weiter geführt werden können", sagte er. Zu einer Einigung sei es aber noch nicht gekommen.
Die Postbank appellierte dagegen an ver.di, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren und nicht zu streiken. "Wir haben bereits im Sommer einige Einigungen erzielt. Unter anderem haben wir betriebsbedingte Kündigungen bis 2014 ausgeschlossen", sagte Sprecher Joachim Strunk. Gespräche am vergangenen Freitag waren gescheitert.
Grund für den Streit zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber sind Pläne, im Bereich Kreditservices weniger Lohn zu zahlen, den Urlaub zu reduzieren und die Wochenarbeitszeit auf 42 Stunden zu verlängern. Außerdem sollen die Kreditservices in Zukunft in Hameln, Essen und Berlin konzentriert werden. Davon wären rund 1.400 der insgesamt rund 20.000 Beschäftigten betroffen.
Die Gewerkschaft befürchtet jedoch, dass der neue Mehrheitseigner der Postbank, die Deutsche Bank, ähnliche Pläne für den gesamten Konzern hat. "Mit ihren Plänen, drastische Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen durchzusetzen, haben die Arbeitgeber eine Eskalation herbeigeführt, die nur sie selbst beenden können", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch. Zuletzt hatten die Postbanker Anfang November mit Demonstrationen und "aktive Mittagspausen" ihren Protest gegen die Pläne zum Ausdruck gebracht.