Wann Eltern Kosten für die Privatschule steuerlich absetzen können
Stand: 17.08.2017
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Düsseldorf - Besuchen Kinder eine kostenpflichtige Privatschule, müssen Eltern medizinische Gründe dafür nachweisen, wenn sie die Kosten steuerlich geltend machen wollen. Die rechtliche Hürden sind hoch.
Eltern, deren Kinder eine Privatschule besuchen, können die Schulgebühren als außergewöhnliche Belastung geltend machen. Die Bedingung: Der Schulbesuch dient einer speziellen Heilbehandlung, die unter Aufsicht medizinisch geschulten Fachpersonals durchgeführt wird. Dies geht aus einem Urteil des Finanzgerichts Düsseldorf (Az.: 13 K 4009/15 E) hervor.
Notwendigkeit muss vorab ärztlich bescheinigt werden
"Voraussetzung für die Anerkennung der Kosten ist, dass die Notwendigkeit der Schulunterbringung vorab durch einen Amtsarzt oder den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung bescheinigt wird", ergänzt Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler.
In dem Fall machte ein Ehepaar Schulgeldzahlungen für die vom Sohn und der Tochter besuchten Privatschulen als außergewöhnliche Belastungen geltend. Als Begründung führten die Eltern an, dass der Besuch wegen krankheitsbedingter Gründe notwendig sei. So leide die Tochter an einer Aufmerksamkeitsstörung und der Sohn an einer emotionalen Entwicklungsverzögerung mit Aufmerksamkeitsstörung. Zum Nachweis reichten die Eltern ärztliche Gutachten ein, die auch den Besuch an gesonderten Schulen mit kleineren Klassengrößen und intensiveren Betreuungen nahelegten.
Sowohl das Finanzamt als auch das Finanzgericht erkannten die Schulkosten jedoch nicht an. Es handele sich dabei nicht um unmittelbare Krankheitskosten, sondern um Kosten der Lebensführung. Diese seien nur dann zu berücksichtigen, wenn in der Privatschule gleichzeitig eine Heilbehandlung erfolge, die von medizinisch geschultem Personal durchgeführt werde. Darüber hinaus hätte bereits vor Beginn des Schulbesuchs die Notwendigkeit dieser Maßnahme amtsärztlich bescheinigt werden müssen.