Währungshüter verzichten auf Leitzins-Senkung
Stand: 11.01.2013
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Frankfurt/Main - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins für den Euroraum unverändert auf dem Rekordtief von 0,75 Prozent belassen. Der EZB-Rat verzichtete am Donnerstag in Frankfurt am Main bei seiner ersten Sitzung des Jahres darauf, den Satz weiter zu senken. Führende Ökonomen hatten dieses Stillhalten der Eurohüter erwartet.
Es gilt allerdings als ungewiss, ob eine weitere Zinssenkung der schwachen Wirtschaft in den europäischen Krisenstaaten überhaupt wieder auf die Beine helfen würde. Eigentlich führt billiges Geld zur Vergabe von mehr Krediten. Solange Unternehmen und Privatleute aber unter der Unsicherheit leiden, wie es mit dem Euro weitergeht, halten sie sich mit Investitionen, Einkäufen und Bauvorhaben zurück.
Zuletzt hatten Mitglieder des EZB-Direktoriums, darunter der Deutsche Jörg Asmussen, mehrfach angedeutet, dass die Zinsen niedrig genug seien. Zum Hauptrefinanzierungssatz von 0,75 Prozent können sich Geschäftsbanken Geld von der EZB leihen. Wenn sie ihrerseits Geld bei der Notenbank parken, bekommen sie derzeit keine Zinsen.
Sollte die EZB den Hauptrefinanzierungssatz weiter senken, ergibt sich die Frage, ob sie den Einlagensatz ebenfalls verringert, also in den negativen Bereich fallen lässt. Dadurch müssten Banken der EZB Geld für ihre Einlagen zahlen.