Von der Leyen fordert mehr Transparenz bei Riester-Rente
Stand: 29.09.2011
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Berlin - Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) plant, Sparverträge zur geförderten Riester-Rente vergleichbarer und damit verbraucherfreundlich zu machen. Dazu soll es eine Art Beipackzettel geben. Denn nur wenn jeder die Angebote gut vergleichen könne, sei es möglich, das passende Produkt zu finden.
"Bei der Transparenz - gerade im Hinblick auf die Kosten - liegt momentan noch einiges im Argen. Das wollen wir ändern", sagte von der Leyen in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. "Deshalb werden wir ein verbindliches Produktinformationsblatt einführen, mit dem die Riester-Produkte gut miteinander vergleichbar sind."
Dies soll nach ihren Worten mit einem aussagekräftigen "Beipackzettel" umgesetzt werden, der auch über das Risiko und die Kosten des jeweiligen Riester-Vertrags informiert. Damit könnten die Bürger dann "besser gute von schlechten Angeboten unterscheiden: Sie können dann auf einen Blick sehen, wie hoch zum Beispiel die Verwaltungskosten sind, und wo sie zu einem vertretbaren Risiko die besten Renditen bekommen". Mit den geplanten Verbesserungen werde "riestern noch attraktiver", hofft die Ministerin.
Derzeit gibt es knapp 15 Millionen Riester-Verträge - und immer wieder Schlagzeilen über enttäuschte Vorsorge-Sparer. Die Regierung will nach den Worten von der Leyens deshalb "die Wechselkosten deckeln, die derzeit teilweise exorbitant hoch sind, und es damit den Sparern leichter machen, von einem schlechten zu einem guten Anbieter zu wechseln". Nicht zuletzt werde geprüft, ob die von den Versicherungen erwirtschaften Überschüsse "mehr als bisher verbindlich den Sparern zugutekommen müssen".
Aus Sicht der Arbeitsministerin "trägt die Riester-Rente ganz klar dazu bei, Altersarmut zu verhindern. Wer im Alter nicht auf seinen gewohnten Lebensstandard verzichten will, muss heute einen Teil seines Geldes in die zusätzliche Altersvorsorge stecken." Der Staat belohne dies mit Zulagen, Steuererleichterungen und bei der betrieblichen Altersversorgung auch durch Verzicht auf Sozialabgaben.
Anreize zur zusätzlichen Altersabsicherung will von der Leyen auch mit ihrem jüngsten Vorschlag zur Vermeidung von Altersarmut geben: Niedrigverdiener mit Minirenten sollen nur dann einen Anspruch auf die 850-Euro-Zuschussrente bekommen, wenn sie auch privat oder betrieblich vorgesorgt haben.