Volksbanken steigern Mitgliederzahl und Gewinn
Stand: 26.07.2011
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Frankfurt/Main - In den Wirren der Schuldenkrise haben die als konservativ geltenden deutschen Volks- und Raiffeisenbanken 300.000 neue Mitglieder hinzugewonnen. 16,7 Millionen Menschen hielten Ende 2010 Anteile an einer deutschen Genossenschaftsbank, wie der Branchenverband BVR am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Um Europa besser vor Schuldenkrisen zu schützen, forderte der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) eine neue europäische Finanzverfassung.
BVR-Präsident Uwe Fröhlich wertete die Ergebnisse des Griechenlandgipfels als eine Art "Erste Hilfe" für den Euro. Europa brauche nun stärkere Durchgriffsrechte auf die nationalen Haushalte von hoch verschuldeten Staaten, "und zwar schon dann, wenn die Schuldenquote eine kritische Marke von beispielsweise 100 Prozent überschreitet", forderte Fröhlich.
Der Jahresüberschuss des genossenschaftlichen Finanzverbundes, zu dem unter anderem 1138 Volks- und Raiffeisenbanken sowie Spitzeninstitute wie DZ und WGZ Bank zählen, stieg im vergangenen Jahr dank des Konjunkturbooms kräftig um 31,3 Prozent auf zusammengerechnet 6,1 Milliarden Euro. Die Risikovorsorge für faule Kredite sank deutlich um 59,6 Prozent auf 900 Millionen Euro.
Insgesamt habe das regional geprägte Geschäftsmodell der Finanzgruppe von dem Konjunkturboom stärker profitiert, als es unter den Turbulenzen auf den Finanzmärkten gelitten habe, sagte BVR-Vorstandsmitglied Andreas Martin. Volks- und Raiffeisenbanken sind vor allem im Geschäft mit mittelständischen Unternehmen und Privatkunden präsent. Von den rund 30 Millionen Kunden sind 16,7 Millionen als Mitglieder zugleich Teilhaber ihrer Bank. Sie erhalten gewöhnlich einen Teil des Gewinns als Dividende.