Volksbanken sollen Kunden besser über Dispozinsen informieren
Stand: 17.06.2013
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Berlin - Volks- und Raiffeisenbanken sollen Kunden künftig besser über die Zinsen fürs Kontoüberziehen informieren. Der Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) empfehle seinen 1100 Mitgliedsinstituten, Kunden über die Höhe von Dispozinsen nicht nur über Aushänge in Filialen in Kenntnis zu setzen, sondern auch über das Internet, erklärte der Verband am Freitag in Berlin. Eine Veröffentlichung der Zinskonditionen im Internet diene "der weiteren Festigung" der "besonderen Kunde-Bank-Beziehung".
Eine Untersuchung der Stiftung Warentest im Herbst hatte ergeben, dass besonders kleine, regionale Kreditinstitute ihre Kunden bei Dispozinsen kräftig zur Kasse bitten. Im Schnitt zahlten Bankkunden demnach 11,76 Prozent Zinsen, wenn sie mit ihrem Konto ins Minus rutschten.
Zu den Instituten mit den höchsten Dispozinsen in dem Vergleich der Stiftung gehörten Genossenschaftsbanken. Die Volks- und Raiffeisenbank Aalen war im damaligen Vergleich der Zeitschrift "Finanztest" Spitzenreiter und verlangte mit 15,32 Prozent von Kunden mit schlechter Bonität den höchsten Zinssatz. Die Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich forderte laut "Finanztest" fürs Kontoüberziehen 14,25 Prozent Dispositionszinsen. Die Zeitschrift hatte die Konditionen von 1566 Banken verglichen.
Der BVR wies darauf hin, dass Dispositionskredite - wenn Bankkunden also mit ihrem Konto ins Minus rutschen - "grundsätzlich für eine kurzfristige, flexible Nutzung bestimmt" seien. Komme ein Kunde bei einem Konto auf Dauer nicht aus den roten Zahlen, empfehle sich "die Umschuldung in einen zinsgünstigeren Ratenkredit, der von den deutschen Genossenschaftsbanken aktiv angeboten" werde.