Volksbanken befürchten Überregulierung
Stand: 15.02.2011
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Frankfurt/Main - Deutschlands Volks- und Raiffeisenbanken sorgen sich angesichts einer Vielzahl neuer Regeln für Banken vor Wettbewerbsnachteilen. Das von der schwarz-gelben Bundestagsmehrheit beschlossene Register für die etwa 300.000 Anlageberater der Kreditwirtschaft erzeuge Verwaltungskosten in Millionenhöhe, "denen kein erkennbarer Nutzen entgegen steht", mahnte der Genossenschaftsverband am Dienstag in Frankfurt.
Die Regelung benachteilige Banken nicht nur im internationalen Wettbewerb, sondern auch gegenüber Versicherungs- und Finanzvermittlern, deren Registrierung nicht vorgesehen sei. Verbandspräsident Michael Bockelmann sprach sich in einer Mitteilung dafür aus, stattdessen je Kreditinstitut einen Vertriebsbeauftragten zu benennen, der die Vorgaben des jeweiligen Instituts überwacht.
Für die schärferen internationalen Kapitalregeln indes sehen sich die Genossenschaftsbanken gut gerüstet. "Unsere Banken können, Stand heute, die ab 2013 geltenden Anforderungen aus Basel III vollständig erfüllen", erklärte Bockelmann. Mit einer Verknappung von Krediten für Mittelstand und Privatkunden sei nicht zu rechnen.
Im vergangenen Jahr legten die 320 (Vorjahr: 324) Volks- und Raiffeisenbanken im Verbandsgebiet zu. Die Kundengelder erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent auf 135,5 Milliarden Euro, die Kredite überstiegen mit einem Zuwachs um 2,9 Prozent auf 101,1 Milliarden Euro erstmals die 100-Milliarden-Euro-Marke. Die durchschnittliche Bilanzsumme der Institute erhöhte sich auf 551 (535) Millionen Euro.